Für einen ausführlichen Test hat uns Egret den neuen Egret GT über einen Zeitraum von vier Wochen überlassen. In dieser Zeit konnten wir das neue Spitzenmodell auf Herz und Nieren prüfen. In diesem Testbericht erfährst du, wo der E-Scooter seine Stärken und Schwächen hat, welche Konkurrenz es gibt und ob sich der Kauf wirklich lohnt.
Bist du selbst kein Freund langer Texte? In unserem Video-Review kannst du dir unseren Test zum Egret GT auch anschauen – vergiss aber nicht das Abo 😍.
Unser erster Eindruck zum Egret GT
Einen ersten Eindruck kann man bekanntlich nicht ein zweites Mal hinterlassen. Dementsprechend ist es wichtig, wie hochwertig der E-Scooter auf den ersten Blick wirkt – und hier kann der Egret überzeugen.
Generell ist Egret als Hersteller hochwertiger und designtechnisch schöner E-Scooter bekannt. Mit dem Egret GT ist dem deutschen Hersteller aus unserer Sicht ein weiterer großartiger Wurf gelungen.

Was ich allerdings extrem finde, ist das Gewicht dieses Flaggschiffs. Der Egret GT bringt in der kleinen Akkuvariante bereits 32 kg auf die Waage. Wer sich dahingegen für den großen Akku entscheidet, darf sich auf 33 kg freuen.
Mein UPS-Fahrer hat sich auf jeden Fall gefreut und mich zum Tragen des Pakets heranzitiert. Der Karton ist wuchtig aber alles gut verpackt.
An dieser Stelle haben wir auf Bilder verzichtet, da Egret selbst den E-Scooter in einem bereits benutzten Karton versendet hat. Dementsprechend fokussieren wir uns im Rahmen des Tests auf das Produkt und blenden das Unboxing gekonnt aus.
Auch der Aufbau vom Egret GT geht grundsätzlich einfach von der Hand. Wie bereits beim jüngst getesteten Egret X Ultra musst du auch beim GT das Vorderrad manuell installieren. Das finde ich etwas umständlich, da du hier mehrere Abstandshalter anbringen musst. Ist das allerdings gelungen, steht diese Aufgabe nicht mehr an.
Nach dem Aufbau solltest du deinen neuen GT einmal auf die Funktionsweise testen. Das geht einfach und war in unserem Fall problemlos möglich. Nun solltest du noch darauf achten, deinen E-Scooter zu versichern. Hier findest du eine Übersicht der besten E-Scooter-Versicherungen.
Die technischen Daten des Egret GT überzeugen
Bevor wir nun auf die Bewertung der einzelnen Kategorien eingehen, möchte ich dir noch kurz die technischen Details des Egret GT aufzeigen.

Akku wechselbar | |
Akkukapazität (Ah) | 950 Ah |
Akkukapazität (Wh) | 950 Wh |
Akkuspannung | 47,5 V |
App | iOS, Android |
Bereifung | Luftreifen |
Bremse hinten | Hydraulische Scheibenbremse |
Bremse vorne | Hydraulische Scheibenbremse |
Display | Tacho, Akku, Modus, Reichweite |
Elektrische Bremse | |
Federung hinten | |
Federung vorne | |
Gewicht | 33 kg |
Ladezeit | 7 h |
Lenker verstellbar | |
Max. Belastung | 150 kg |
Max. Geschwindigkeit | 22 km/h |
Maße (H x B x L) | 128,0 x 67,0 x 136,0 cm |
Nennleistung | 500 W |
Reichweite | 100 km |
Reifendurchmesser | 13 Zoll |
Schaltung / Gas | Daumengas |
Spitzenleistung | 1.620 W |
Steigleistung | 35 % |
Testreichweite | 91 km |
Wasserdichtigkeit | IPX7 |
Wegfahrsperre | Per App |
Listenpreis | 1.599,00 € |
Insgesamt zeigt sich insbesondere im Vergleich von Egret X Ultra und Egret GT, dass der GT das absolute Premium-Produkt ist. Einerseits bietet der GT eine Vollfederung, was sich beim Fahren bemerkbar macht. Zudem gibt es hier einen entnehmbaren Akku und eine Reichweite von bis zu 100 km. In unserem Reichweitentest konnten wir trotz einer leicht hügeligen Strecke und einer Beladung von 120 kg (Fahrer + Filmausstattung + Zusatzgewichte) eine Reichweite von guten 73 km erzielen – hierzu später mehr.
Insgesamt überzeugen die technischen Spezifikationen und platzieren den Egret GT in der absoluten Premium-Liga.
Der Egret GT im Test – Wie gut ist die Verarbeitung?
Lass uns im ersten Schritt einen Blick auf die Verbreitung des Egret GT werfen. Hier ist der Hamburger Hersteller aus unserer Sicht jedem Zweifel erhaben – mit dem GT haben sie ein absolutes Premiumprodukt auf die Beine gestellt.
Beim Design erinnert uns der Egret GT stark an die anderen Egret Modelle, wobei er überall etwas besser ist. Einerseits haben wir hier einen E-Scooter mit großen 13-Zoll-Rädern. Zusätzlich verbaut Egret erstmals eine Vollfederung, sodass es sich hier anfühlt, als würden wir auf einer Sänfte fahren.
Auch die Transporthalterung ist eine Weiterentwicklung der anderen Modelle. Allerdings finde ich diese nicht ganz so praktisch, da stets der Gummischutz des Displays abgenommen werden muss, um den Lenker korrekt zu fixieren.
Im Test zeigt sich ein kleiner Verarbeitungsfehler
Was mich dann im Test aber dann wirklich störte, war die Fixierung des Klappmechanismus am hinteren Schutzblech. Beim Fahren hat sich dieser nämlich gelöst und ordentlich geklappert. In Foren konnte ich hierzu allerdings nichts weiter lesen, sodass ich von einem Fehler beim – ehrlicherweise auch bereits gebrauchten – Testmodell ausgehe.
Die sonstige Verarbeitung bewegt sich Egret-typisch auf einem sehr hohen Niveau. Die Schweißnähte sind zwar sichtbar, aber auf einem hohen Niveau. Gerade bei den verbauten Komponenten kann Egret überzeugen, da hier die Qualität über dem günstigsten Preis steht.
Das 3,5 Zoll große Display passt perfekt zum Egret GT und bietet eine gute Übersicht über die Funktionen des E-Scooters.

Das Display ließ sich im Regelfall gut ablesen – lediglich extreme Sonneneinstrahlung sorgte für Probleme. Über die Tasten lässt sich der gesamte Funktionsumfang gut bedienen.
Der Egret GT hat die bisher größten Räder im Egret-Line-Up
Ich war bereits seit dem ersten Egret X ein Fan der großen Räder. Der Egret GT setzt hier noch einmal ordentlich einen drauf und bietet die bisher größte Bereifung, die ich bei einem modernen E-Scooter testen durfte.
Mit 13 Zoll sind die Räder auch wirklich groß dimensioniert. Allerdings passt die Bereifung zum E-Scooter – die Räder wirken hier nicht zu groß. Leider sind die Räder aber mit einem Schlauch ausgestattet, sodass du im Pannenfall nicht um den Wechsel des Schlauchs herumkommst.

Wenig verwunderlich bietet der Egret GT auch eine Tragfähigkeit von 150 kg. Für unsere Verbrauchsfahrt haben wir den E-Scooter „lediglich“ mit 120 kg beladen. Mit dieser Tragfähigkeit spielt der Egret GT jedenfalls stark auf und reiht sich in einen ausgewählten Kreis an E-Scootern ein. Hier findest du eine Übersicht der besten E-Scooter mit 150 kg Tragkraft.
Schlussendlich muss ich aber auch etwas Kritik äußern, denn bei den IP-Schutzklassen hat der Egret GT noch etwas Luft nach oben. Trotz seines Ursprungs in Hamburg kommt dieser E-Scooter nämlich nur mit der IP-Schutzklasse IPX5 für das Fahrzeug. Dementsprechend ist der E-Scooter gegen Spritzwasser geschützt. Der Akku weist dahingegen Schutzklasse IPX7 auf, was wirklich hervorragend ist. In die Praxis übersetzt heißt das, dass Wasser bei dauerhaften Kontakt mit deinem E-Scooter in das Gehäuse eindringen kann – gerade mit Blick auf den Motor ist das kritisch.
Trotz dieser kleinen Kritik schneidet der Egret GT im ersten Teil unseres Tests mit 93,9 % ab.
Der Egret GT ist der bisher stärkste E-Scooter aus dem Hause Egret
Auf dem Papier ist der Egret GT ein echtes Biest. Falls du dich fragst, warum wir ihn so sehen, dann lasse dir kurz folgende Werte auf der Zunge zergehen:
Allein diese beiden Kennziffern verraten, dass es sich beim Egret GT um ein High-End-Produkt handelt. Insbesondere der Blick auf die Leistungsdaten verdeutlicht, dass sich der Egret GT an die Spitze setzen soll.
Das aktuelle Wettbewerbsfeld im Premium-Segment bietet Leistungswerte von 1.600 W und damit marginal weniger als der GT. Allerdings kommt in den kommenden Wochen frischer Wind in den Markt, denn der VMAX VX4 bietet bis zu 2.800 W. Auch andere Hersteller wie IO Hawk bieten stärkere Modelle an – adressieren dafür aber einen anderen Markt.

Aus unserer Sicht lohnt sich beim Egret GT der direkt Vergleich mit dem ePowerFun ePF-PULSE+. Im Test konnte der PULSE+ mit einem starken Motor überzeugen, der auch beim Steigungstest positiv abschnitt.
Starkes Drehmoment sorgt für hohen Fahrspaß
Grundsätzlich bewegt sich der Egret GT mit seinen 500 W Dauerleistung und 1.620 W Spitzenleistung in einem starken Wettbewerbsumfeld. Neben dem PULSE+ findet sich hier auch der beliebte und empfehlenswerte Fritz 2.0 von Trittbrett sowie der – auf dem Papier – leistungsstärkere und im Test überzeugende Segway Max G3 wieder.
Bald werden wir auch den neuen VMAX VX4 testen, der bei der ersten Testfahrt in München nach dem ersten Gefühl eine neue Liga in Sachen Leistung aufmachen wird.
Was die Wettbewerber allerdings nicht angeben, ist das Drehmoment – und hier liefert Egret ab. Das Drehmoment liegt nämlich bei brachialen 62 Nm. Vergleichen wir den Egret GT mit dem Egret X Ultra, dann hat dieser „lediglich“ 42 Nm und das haben wir im Test bereits positiv gelobt.
Folglich ist es nicht verwunderlich, dass der Egret GT hier vollkommen überzeugt. Allerdings steht dir das maximale Drehmoment auch nur im Sportmodus zur Verfügung.
Starkes Verhalten beim Steigungstest
Was mich dann wieder etwas gewundert hat, war die maximale Steigfähigkeit. Hier gibt Egret beim GT 28 % an. Das ist grundsätzlich solide aber die Wettbewerber bieten oftmals höhere Werte.
Der Egret GT kommt mit einem bürstenlosen Motor
Wichtig ist an dieser Stelle, dass wir uns den Motor des Egret GT etwas genauer anschauen. Dieser ist nämlich brushless, also ohne Getriebe. Grundsätzlich ist das beim Fahren angenehm, da der Motor ohne Geräusche auskommt.
Dafür sind Getriebemotoren jedoch besser für Steigungen geeignet. In der Vergangenheit konnte SoFlow in Tests regelmäßig für die guten Ergebnisse bei Steigungsfahrten punkten. Auch der von uns getestete VMAX VX2 Gear überzeugt mit der guten Steigfähigkeit.
Brushless-Motoren sind dahingegen leise und gerade beim Antritt brachialer. Oben geht ihnen aber etwas die Luft aus. Daher sind die 28 % Steigfähigkeit beim Egret GT ein – aus unserer Erfahrung – realistischer Wert.
Hinzu kommt, dass der Egret GT eine Spannung von 47,5 V aufweist – der Akku hat die typischen 48 V. Ein echtes Einbrechen der Leistung konnten wir im Test nicht feststellen.
Insgesamt hat das bei unserer 170 m langen Steigung über 18 m und einer Beladung von fast 100 kg für gute Ergebnisse gesorgt. Am steilsten Punkt konnte der GT noch immer 16 km/h halten.
Und da wir gerade über die Geschwindigkeit sprechen, der Egret schafft auch fast echte 22 km/h, was auch sehr gut ist. Laut GPS waren wir mit 21,9 km/h unterwegs.
Somit kommt der Egret GT im Test der Fahrleistungen auf eine hervorragende Bewertung von 96,8 %.
Der Egret GT im Test: Fahrverhalten hinterlässt bleibenden Eindruck
Während unseres Tests des Egret GT hatten wir parallel den Segway MAX G3 im Einsatz. Dementsprechend konnten wir die beiden Modelle direkt miteinander vergleichen und unsere Erfahrungen sind anders, als wir das erwartet haben.
Aber starten wir erstmal mit dem Fahrkomfort. Der Egret GT verfügt über eine Vollfederung. An der Vorderachse gibt es eine klassische Federgabel mit einstellbarer Federung. Ich mag diesen Ansatz ehrlicherweise mehr als eine Federschwinge, da die Federung einfach berechenbarer ist – dafür sieht sie optisch nicht ansatzweise so gut aus.

Die Federung hat Egret zusammen mit den Experten von RST entwickelt. Laut Egret ist der GT auch der erste E-Scooter mit einer Öldruck-Upsidedown-Federung. Vorne erwartet den Fahrer ein Federweg von 50 mm und hinten gibt es ein einstellbarer Gewindefahrwerk.
Damit ergibt sich ein hervorragender Fahrkomfort. Egal, ob Kopfsteinpflaster, normale Straße oder Feld- sowie Waldwege. Wir waren in jeder Situation sehr zufrieden mit dem Egret GT.
Gute Ergonomie mit kleinen Abzügen
Auch aus ergonomischer Sicht finde ich den Egret GT hervorragend. Allerdings gibt es hier einen winzigen Haken, der aber mit einer soliden Verarbeitung einhergehen muss. Der Lenker ist nicht höhenverstellbar und somit findet wahrscheinlich nicht jeder Nutzer eine bequeme Position.

Ich mit meinen 178 cm konnte mich hier nicht beschweren. So war es beim Fahren auch kein Problem eine stabile Position zu finden in der ich den E-Scooter gut kontrollieren kann. Gerade auf einer Geraden ist es möglich, den Egret GT sicher mit einer Hand zu fahren – der Geradeauslauf ist exzellent.
Das mag einerseits an den großen Rädern und andererseits am Fahrwerk liegen. Allerdings bieten die großen Räder nicht nur Vorteile. Insbesondere beim sportlichen Fahren sind kleinere Räder zu bevorzugen – und so mussten wir an einigen Stellen mal zur Bremse greifen, obwohl andere Modelle hier einfach weitergefahren wären.
Sportlicher Antritt trotz fehlendem Zero Start
Zum Fahrverhalten gehört schlussendlich auch die Beschleunigung sowie das Verhaltens des Egret GT. Hier konnte mich der Egret auf ganzer Linie überzeugen, denn einerseits ist der Antritt hervorragend und es geht binnen weniger Sekunden auf Reisegeschwindigkeit – im Sport-Modus.
Andererseits bleibt der Egret hier aber auch unaufgeregt stabil. Bei einigen leistungsstarken Modellen wie dem Segway MAX G3 hast du eher das Problem, dass der E-Scooter zu viel Kraft auf der Hinterachse hat und zum Ausbrechen neigt.
Was mir beim GT allerdings wirklich fehlt, ist ein Zero Start. Hier sollte Egret nachlegen und die Funktion wenigstens in der App anbieten. Auch andere Hersteller wie ePowerFun sind diesen Weg gegangen und gerade für den Endnutzer bietet das massive Vorteile.
Insgesamt bewerten wir das Fahrverhalten des Egret GT als hervorragend. Unterstrichen wird dies von einer Bewertung von 97,3 %.
Gute Alltagstauglichkeit trotz hohem Gewicht? So schneidet der Egret GT im Test ab
Lass uns nun über die Alltagstauglichkeit des Egret GT sprechen, denn hier habe ich etwas zweigespaltene Erfahrungen gemacht. Der wohl wichtigste Aspekt hierbei ist das Gewicht.
Das Modell mit dem kleinen Akku wiegt bereits 32 kg, während unser Testmodell mit dem 20 Ah Akku ganze 33 kg auf die Waage bringt. Bereits die Wettbewerber sind echt schwer, doch der Egret legt hier nochmal eine ganze Schippe on top.

Dafür kommen mit dem hohen Gewicht andere Vorzüge zum Tragen. So hat der Egret GT ein sehr großes Trittbrett auf dem du ohne Frage eine bequeme Position für deine Füße finden wirst. Zudem ist der E-Scooter angenehm groß und die großen Räder sorgen für einen hervorragenden Fahrkomfort auf jedem Untergrund.
Was mich auch direkt abgeholt hat, war der wirklich gute Klappmechanismus. Bei anderen Modellen hat man gerade zu Beginn das Problem, dass diese noch sehr straff sind und nicht leichtgängig. Beim Egret hat direkt alles perfekt funktioniert – so wie es sein soll. Nachfolgend siehst du, wie der Klappmechanismus zu bedienen ist.

Was mir dann aber doch wieder auf die Nerven ging, war die Befestigung des Lenkers am hinteren Ende des Trittbretts. Hier gibt es einen separaten Mechanismus, der aber zu leichtgängig ist und immer wieder aufgeht. Gerade beim Befahren holpriger Straßen sorgt das für nerviges klappern. Sowas sollte beim einem E-Scooter dieser Preisklasse nicht passieren – wir hatten aber auch ein Leihgerät, das bereits im Einsatz war.
Gute Reichweite überzeugt uns im Test des Egret GT
Wir haben den Egret GT natürlich auf eine Testfahrt entführt, um die Reichweitenangabe des Herstellers zu überprüfen. Erfahrungsgemäß bietet Egret bei den eigenen E-Scootern eine sehr realistische Reichweite.
Dementsprechend haben wir den Egret GT über unsere knapp 40 km lange Teststrecke gejagt und den Verbrauch ermittelt. Insgesamt haben wir 76 km mit einer Zuladung von 120 kg zurückgelegt. Die teils hohe Abweichung können wir einerseits auf die Zuladung sowie auf die Teststrecke zurückführen.
Zur Bestätigung unserer Erfahrungen haben wir den Egret GT auch nochmal mit einem leichten Fahrer (66 kg) über eine gerade Strecke von 10 km fahren lassen. Hier hatte der Egret GT dann knappe 11 % des Akkus verbraucht. Damit bestätigt sich die Herstellerangabe vorausgesetzt das Gewicht und die Streckenverhältnisse passen.
Mit meinen knappen 90 kg beträgt meine berechnete Reichweite 86 km, was auch wirklich überzeugend ist.
Ungenaue Angaben in der App
Was dann doch nicht so gut funktioniert, ist die Reichweitenermittlung über den Egret GT sowie über die App. Im letzten Teil unseres Reichweitentests haben wir den Egret immer wieder eine Steigung fahren lassen, um zu schauen, ob der Motor an Leistung verliert.
Durch den steigenden Energieverbrauch hat sich die Reichweite auch reduziert. Ergebnis war, dass der E-Scooter nach der nächsten Vollladung anzeigte, dass wir mit einem vollen Akku lediglich 46 km zurücklegen können. Dieser Wert hat sich beim Fahren auch nicht verändert und blieb konstant, bis wir unterhalb dieser Reichweite gerutscht sind.
Der Wechselakku ist die große Stärke des Egret GT
Bevor wir ein Fazit zum Alltagstauglichkeit des Egret GT ziehen, möchte ich noch kurz auf die weiteren Aspekte eingehen. Egret selbst liefert für den GT kein großartiges Zubehör. Auffällig ist allerdings das teilintegrierte Rahmenschloss.

Zur korrekten Nutzung des Schlosses musst du ein Egret made by tex-lock kaufen. Diese Schlösser sind besonders hochwertig und gehören zu meinen persönlichen Favoriten. Beachte allerdings, dass diese Schlösser etwas kostspieliger sind. Günstigere Alternativen findest du in unserem Vergleich der besten E-Scooter-Schlösser.
Zusätzlich kannst du fast jedes andere Zubehör an deinem Egret montieren. Sei es eine Smartphone-Halterung für den E-Scooter oder eine kleine Transporttasche.
Das wohl wichtigste Feature des Egret GT mit Blick auf die Alltagstauglichkeit ist jedoch der herausnehmbare Akku. Es gibt aktuell nicht viele E-Scooter mit Wechselakku. Und gerade im Segment der Premiummodelle ist die Auswahl sehr begrenzt. Neben dem Egret GT gibt es hier inzwischen den etwas günstigeren aber hervorragenden ePowerFun ePF-2 Pro.

Gerade bei einem E-Scooter mit einem Gewicht von mehr als 30 kg ist der entnehmbare Akku ein echter Mehrwert. So kannst du den E-Scooter immer in der Garage, im Keller, im Innenhof oder sonst wo abstellen und einfach den Akku zum Laden mitnehmen. Bei E-Bikes ist dieser Ansatz inzwischen der Standard und auch bei E-Scootern wird es langsam Zeit, dass dieser Trend Fahrt aufnimmt.

So ist es schlussendlich auch nicht verwunderlich, dass der Egret GT in unserem Alltagstest eine sehr gute Bewertung von 90,7 % erzielt. Es mag vielleicht blöd klingen aber damit ist der Egret GT der bisher alltagstauglichste E-Scooter für die Langstrecke – und das trotz seiner 33 kg.
Egret schreibt beim GT Sicherheit groß – ganz groß!
Kommen wir nun zur Bewertung der Sicherheit. Hier liefert Egret mal so richtig ab, denn vorne und hinten verbaut Egret 160 mm große Scheibenbremsen. Diese haben den massiven Vorteil, dass du auch bei voller Geschwindigkeit und auf jedem Untergrund sowie bei allen Witterungsbedingungen ein gutes Bremsverhalten hast.

So kam der Egret GT in unserem Test bei der Vorderradbremsung nach nur 3,48 m zum Stehen. Der Bremsweg der Hinterradbremse lag bei 3,75 m und kombiniert steht der E-Scooter bereits nach 3,31 m. Das sind für einen solchen Koloss hervorragende Werte und auch im direkten Vergleich zum Wettbewerb bewegt sich der Egret an der vorderen Front.
Der Egret GT macht die Nacht zum Tag
Neben den Bremsen gehört auch die weitere Sicherheitsausstattung zu den relevanten Testkriterien. Starten wir also kurz mit der Beleuchtung. Vorne gibt es eine 80 Lux starke LED von Osram.
Diese verfügt zudem über eine Einschaltautomatik, sodass du dir keine Gedanken über die Aktivierung machen musst. Witzigerweise hatte der Segway MAX G3 die gleiche Funktion – zuvor ist mir das bei keinem Wettbewerber aufgefallen.

Auch hinten kann die Beleuchtung überzeugen. Das LED-Rücklicht leuchtet hell und kommt mit einem ansprechenden Design. Zudem ist ein Bremslicht integriert, sodass der rückwärtige Verkehr den Egret GT besser wahrnehmen kannst.
Ergänzend hierzu verbaut Egret noch Blinker am Lenker sowie am Heck. Die Blinker sind optisch gut integriert und wirken so, als müssten sie dort verbaut sein. Zusätzlich leuchten sie wirklich hell und machen – nach bedarf – einen akustischen Sound, der dich über ihre Benutzung informiert.
Und neben dieser Sicherheitsausstattung verbaut Egret zusätzlich ein teilintegriertes Rahmenschloss, was in Kombination mit den Egret Mate-Schlössern für das Maximum an Sicherheit sorgt.
Damit räumt der Egret auch in diesem Testabschnitt mit einer Bewertung von 98,2 % ab.
Die Egret App ist gut aber nicht wirklich erforderlich
Im letzten Teil unseres Tests möchte ich nochmal kurz auf die App eingehen. Da wir in der letzten Zeit neben dem Egret GT auch den Egret X Ultra sowie den Egret Ey! 1 im Test hatten, kennen wir die App und ihre Fehler recht gut.
Leider ist es bei mir so, dass die App auf meinem iPhone 15 Pro Max nicht funktionieren möchte. Das hat meiner Meinung nach jedoch nichts mit Egret, sondern eher mit meinem iPhone und einem Bug zu tun. Bei anderen Freunden, die ein iPhone besitzen, gibt es keine Probleme.
Die Einrichtung der App ist einfach und geht schnell von der Hand – vorausgesetzt man liest die Anleitung. Ohne Anleitung kann die Einrichtung schnell fehlschlagen. Einmal eingerichtet ist die App auch sehr stabil und verbindet sich schnell mit dem E-Scooter.
In der App kann man wichtige Funktionen des E-Scooters einsehen und Funktionen verwenden:
Mein persönliches Highlight der modernen Features betrifft beim Egret GT allerdings die Apple FindMy-Funktion. Diese steht zwar nur Apple-Nutzern zur Verfügung aber ist aus meiner Sicht ein echter Mehrwert.
So kannst du deinen E-Scooter einfach per Apple „Wo ist?“ suchen und dich dort hin navigieren lassen. So ist es gar kein Problem mehr, den Egret wiederzufinden. Auch für Diebe macht diese Funktion den Egret GT eher unattraktiv.
Ansonsten gibt es wenige Neuerungen. Damit ist die Egret App gut aber nicht vergleichbar mit der Segway App, die mich beim Test des Segway ZT3 Pro D sprichwörtlich vom Hocker gehauen hat.
Insgesamt erhält der Egret GT für die Konnektivität eine Bewertung von 88,6 % und damit erneut eine gute Einzelnote.
Vor- und Nachteile des Egret GT im Überblick
Nachdem wir den eigentlichen Test abgeschlossen haben, möchte ich dir noch kurz die Vor- und Nachteile dieses E-Scooters aufzeigen. Anschließend ziehen wir ein Fazit und ich erkläre dir, ob der Egret GT aus unserer Sicht ein Kauf ist.
- Hervorragende Verarbeitung mit hochwertiger Optik
- Sehr große Räder für hohen Komfort
- Guter Klappmechanismus
- Starker Motor mit hohem Drehmoment
- E-Scooter ist jederzeit fahrstabil
- Apple Find My als Funktion verfügbar
- Extrem gute Bremsleistungen
- Herausnehmbarer Akku
- Hohes Gewicht von 33 kg
- Teuer in der Anschaffung
- Klappernde Halterung für zusammengeklappten Lenker
- Gummischutz für Display geht nicht in Halterung im Klappmechanismus
Fazit: Der Egret GT ist ein ausgezeichneter E-Scooter
Ich war mir bereits vor meinem Test sicher, dass der Egret GT ein hervorragender E-Scooter sein wird. Was Egret hier allerdings auf die 13 Zoll großen Räder gestellt hat, ist einfach ein Traum.
Der Egret GT fährt sich einfach hervorragend. Aus meiner Sicht ist dieser E-Scooter die S-Klasse im Premium-Segment. Die Fahreigenschaften sind mehr als ordentlich und es gibt immer ausreichend Power. Dafür ist der Egret GT aber auch nicht die absolute Sportskanone.
Am Ende erwartet dich ein perfekter E-Scooter für lange Ausflüge mit viel Leistung, einem herausnehmbaren Akku und einer nahezu perfekten Verarbeitung. In unserem Testverfahren liefert der Egret GT auch ab und erzielt insgesamt 95,65 %. Damit ist er zum Zeitpunkt unseres Tests einer der besten E-Scooter am Markt – wenngleich auch einer der teuersten. Möchtest du das Geld investieren, dann erwartet dich hier eine Menge Fahrspaß, Qualität und ein echter Hingucker.
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