In den vergangenen Jahren durften wir einen Trend bei E-Scootern beobachten, denn die Modelle wurden immer leistungsfähiger, schwerer und größer. Ein E-Scooter, der diesen Trend komplett ausgereizt hat, ist die Hilde von Trittbrett.
Mit rund 40 kg ist Hilde ein echter Brummer. Dafür handelt es sich aber auch um einen der stärksten E-Scooter am Markt. In unserem Test zur Hilde zeigen wir euch, wie gut sich der E-Scooter im Vergleichsverfahren schlägt. Außerdem zeigen wir euch, warum es sich um einen der besten Offroad-E-Scooter 2025 handelt.
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Erster Eindruck zur Hilde – Es riecht nach Premium
In den vergangenen Monaten durften wir zahlreiche Modelle aus dem Hause Trittbrett testen. So hatten wir zu Beginn des Jahres den Sultan im Test, der uns positiv mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überraschte. Noch besser schnitt der Fritz 2.0 in unserem Test ab. Auch den Paul konnten wir jüngst testen und die Qualitäten bewerten.
Mit der Hilde steht uns nun das absolute Premiumprodukt zum Testen zur Verfügung. Und bereits bei der Lieferung gab es signifikante Unterschiede. Wurden die anderen Modelle noch über Go! geliefert, so musste Hilde von einer Spedition angeliefert werden. Beim Entladen waren dann auch zwei Mann notwendig, um das 53 kg schwere Paket – nein, ich habe mich hier nicht verschrieben! – zu tragen.
Bei der Verpackung erinnert mich die Hilde ehrlicherweise an einen großen Fernseher 😅. Im Grunde ist die äußere Verpackung mithilfe von Kunststoffsicherungen mit dem inneren Karton verbunden. Sobald du die Sicherungen löst, kannst du die Verpackung einfach nach oben abziehen. Im Inneren blickst du auf eine Schaumstoffverpackung, in der sich die Hilde befindet. Bis hierhin wirkt alles sehr hochwertig 👍🏻.

Wie du auf dem Bild siehst, ist die Hilde sehr gut gesichert. Hier kannst du einfach die Schaumstoffteile entfernen und die Hilde aus dem unteren Verpackungsteil herausheben.
Das hohe Gewicht beim Aufbau der Hilde
Am besten nimmst du die Hilde vor dem Aufbau aus der Verpackung heraus. Hierbei solltest du das hohe Eigengewicht berücksichtigen. Um keine ungewollten Beschädigungen zu riskieren, holst du dir am besten eine helfende Hand zur Seite.
Die Montage geht dahingegen denkbar einfach von der Hand. Prüfe einmal, ob alle Kabel korrekt verbunden sind. Anschließend kannst du die Hilde einmal anschalten und prüfen, ob alles funktioniert. Sollte alles wie erwartet klappen, kannst du den Lenker mit der Stange verschrauben.
Aufgebaut wirkt die Hilde wirklich mächtig und auch das hohe Gewicht sieht man diesem E-Scooter direkt an. Dafür wirkt die Verarbeitung direkt hochwertig, das Design ist cool und besonders. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall ein bleibender.
Bitte beachte, dass du vor deiner ersten Fahrt die Versicherungsplakette anbringst. In unserem Vergleich findest du die beste Versicherung für deinen E-Scooter.
Die technischen Details der Trittbrett Hilde im Überblick
Nun lass uns gemeinsam einen Blick auf die technischen Details der Hilde werfen. Aus technischer Betrachtung ist die Hilde nämlich einer der spannendsten E-Scooter am Markt.
Trittbrett setzt bei der Hilde auf Aluminium, welches aus dem Flugzeugbau stammt. Durch das Aluminium soll der E-Scooter leichter werden – bei einem Eigengewicht von 40 kg ist das natürlich ein spannender Ansatz.
Deutlich spannender sind dahingegen die anderen Komponenten. So setzt die Hilde auf einen Allradantrieb, der auf 500 W Systemleistung gedrosselt wurde. Hier gibt es jeweils 250 W am vorderen und hinteren Antrieb.
Das Antriebskonzept verspricht Fahrspaß – und das konnten wir im Test bestätigen. Dafür zeigt sich bei der Normreichweite von 45 km lt. Hersteller, dass das hohe Eigengewicht in Kombination mit dem Allradantrieb und den breiten Reifen auch seine Nachteile hat.

Akku wechselbar | |
Akkukapazität (Ah) | 20 Ah |
Akkukapazität (Wh) | 960 Wh |
Akkuspannung | 48 V |
App | iOS, Android |
Bereifung | Tubeless |
Bremse hinten | Scheibenbremse |
Bremse vorne | Scheibenbremse |
Display | Tacho, Akku, Modus, Rekuperation |
Elektrische Bremse | |
Federung hinten | |
Federung vorne | |
Gewicht | 40 kg |
Ladezeit | 2,5 h |
Lenker verstellbar | |
Max. Belastung | 177 kg |
Max. Geschwindigkeit | 22 km/h |
Maße (H x B x L) | 135 x 70 x 139 cm |
Nennleistung | 500 W |
Reichweite | 45 km |
Reifendurchmesser | 11 Zoll |
Schaltung / Gas | Gasgriff |
Spitzenleistung | 3.200 W |
Steigleistung | 38 % |
Testreichweite | 54 km |
Wasserdichtigkeit | IP66 |
Wegfahrsperre | Per App |
Listenpreis | 2.799,00 € |
Dafür setzt man auf hochwertige Bremsen und auch die restlichen Komponenten wirken hochwertig. Insgesamt präsentiert sich die Hilde allerdings als absolutes Nischenprodukt. Wer E-Scooter liebt, wird hier jedoch zufriedengestellt.
Lediglich Teverrun, IO Hawk und Egret bieten in dieser Fahrzeugklasse echte Alternativen an. In den folgenden Abschnitten zeigen wir dir, wie gut sich die Hilde in unserem Testverfahren geschlagen hat.
Die Trittbrett Hilde bietet eine hervorragende Verarbeitung
Im ersten Teil unseres Testverfahrens haben wir uns die Verarbeitung und das Design der Hilde im Detail angeschaut. Lass uns kurz auf das Design eingehen, denn hier ist die Hilde aus meiner Sicht jedem Zweifel erhaben.

Hervorzuheben ist an dieser Stelle das einzigartige Design. Gerade die Aussparungen im Rahmen vermitteln einen einzigartigen Auftritt. Außerdem sorgt Trittbrett somit dafür, dass die Hilde zu jedem Zeitpunkt gut belüftet ist.
Allerdings muss ich hier auch sagen, dass ich etwas Angst um den Akku hatte, da dieser direkten Wasser und Staub ausgesetzt ist. Laut Hersteller ist das nicht weiter schlimm, da der E-Scooter über eine entsprechende IP-Zertifizierung verfügt.

Wirklich gut gefällt mir auch die Lackqualität der Hilde. Der gesamte E-Scooter ist lackiert. Allerdings hatten wir bei unserem Testmodell nach einem harten Offroad-Einsatz bereits erste Beschädigungen am Lack beobachten können.

Ehrlicherweise sind solche Kratzer bei einem E-Scooter nicht selten und lassen sich, insbesondere beim intensiven Einsatz im Gelände, nicht vermeiden.
Ansonsten vermittelt die Hilde einen sehr wertigen Einsatz – das erwarte ich beim aufgerufenen Preis allerdings. Die Komponenten kommen von namhaften Herstellern. Allerdings setzt Trittbrett beim Motor nicht mehr auf Bosch und vertraut stattdessen auf eine Eigenentwicklung.
Display und Lenker erinnern an ein Motorrad
Was ich wirklich cool finde, ist der Lenker der Hilde. Durch die Blende wirkt die Hilde wie ein Motorrad.

Das Display der Hilde gefällt mir auch wirklich gut. Es ist groß und bietet dir als Fahrer einen guten Überblick über die aktuelle Geschwindigkeit, den Akkustand und die Rekuperation. Außerdem siehst du direkt, wie viel Kilometer du gefahren bist und in welchem Modus du dich fortbewegst.

Die Beleuchtung ist auch sehr gut in den E-Scooter integriert. Allerdings könnte die Ausleuchtung, trotz der hohen LUX-Leistung, besser ausfallen. Hierzu auch mehr im weiteren Verlauf des Tests.
Die maximale Zuladung von 177 kg sucht im aktuellen Wettbewerbsumfeld ihresgleichen. So gibt es zwar einige E-Scooter mit einer zulässigen Gesamtlast von 150 kg, doch darüber hinaus ist das Angebot wirklich dünn.
Insgesamt konnte uns die Hilde im Test mit einer hervorragenden Verarbeitung überzeugen. Folglich gibt es in diesem Abschnitt 100 % – einen anderen Wert hätte ich bei einem E-Scooter dieser Preisklasse aber nicht erwartet.
Leistung pur im Test der Trittbrett Hilde
Kommen wir nun zur Motorleistung der Hilde. Was soll ich hier sagen – ich hatte noch keinen E-Scooter mit einer vergleichbaren Leistung getestet. Wichtig ist hierbei, dass wir die Hilde 2.0 getestet haben, die erst 2025 veröffentlicht wurde.
Gerade bei meiner Recherche war ich kurz verwirrt, weil sich Kunden über eine zu geringe Leistung beschwert haben. Diese Bewertungen bezogen sich allerdings auf die erste Version der Hilde.
Bei der Neuauflage kann wahrlich nicht von zu wenig Leistung die Rede sein. Die Nennleistung beträgt recht üblich 500 W, die hälftig auf den Vor- und Hinterradmotor aufgeteilt sind.

Dafür beträgt die Peakleistung allerdings saftige 3.200 W. In unserem Testverfahren erhalten E-Scooter, die 1.600 W Peakleistung bieten, bereits die Höchstnote – hier sprechen wir über Modelle wie unseren Testsieger, den ePF PULSE+ oder den vergleichbaren Fritz 2.0.
Die Hilde nutzt gesetzlichen Spielraum aus
Wenig überraschend schafft die Hilde laut Tacho die 22 km/h und nutzt damit die gesetzlich erlaubte Abweichung von 10 % aus. Zusätzlich haben wir eine GPS-Messung vorgenommen und können eine reale Geschwindigkeit von 22 km/h bestätigen.
Spannend finde ich in diesem Zuge den Vergleich mit anderen Modellen. Wir hatten zum Zeitpunkt unseres Tests auch den Segway ZT3 Pro im Einsatz. Er hat bereits bei der Beschleunigung den Kürzeren gezogen.
Dieses Bild hat sich beim Steigungstest auch bestätigt. Hier schafft die Hilde nämlich 38 % und beim Einsatz im Harz konnten wir problemlos – damit meine ich wirklich problemlos – größere Anstiege bewältigen. Wir haben Hilde sogar zusammen mit dem Mokwheel Basalt auf den Broken gejagt und zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass es uns an Leistung fehlt.
Hervorragend ist in diesem Zuge natürlich auch die Boardspannung von 48 V. Trotz abfallender Spannung hat uns Hilde die Leistung nicht gedrosselt. Insgesamt kann die Hilde auch in diesem Kapitel überzeugen und die Bestnote von 100 % erzielen – ich habe hier aber auch nichts anderes erwartet.
Hervorragendes Fahrverhalten überzeugt im Test der Trittbrett Hilde
Nun lass uns einen gemeinsamen Blick auf das Fahrverhalten werfen. Bei der Hilde handelt es sich um einen vollgefederten E-Scooter der über eine einstellbare Federung verfügt. Damit lässt sich der Federungskomfort perfekt an deine Bedürfnisse und Gewicht anpassen.
Im Vergleich zum Fritz setzt Trittbrett bei der Hilde auf eine Federkabel. Diese lässt sich einfach einstellen und hat in unserem Test bereits auf Werkseinstellungen perfekt gearbeitet. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich die Stoßdämpferfederung beim Fritz noch besser fand, da diese einen besseren Federweg bietet.

Allerdings sorgt die Kombination aus Federung, großen Rädern und der Möglichkeit zur Einstellung des Federwegs dafür, dass wir auch beim Fahren im Wald keinerlei Probleme mit der Hilde hatten. Was uns hingegen wirklich störte und auch für Fahrten im Wald ein Problem ist, ist der eingeschränkte Lenkwinkel.

Möchtest du wirklich enge Kurven fahren, sorgt diese Einschränkung dafür, dass du den E-Scooter stoppen und am Heck neu ausrichten musst. Das hat auch im Stadtverkehr genervt, wenn man einen Bahnübergang auf dem Radweg überqueren möchte.
Immer häufiger setzen E-Scooter-Hersteller auf eine Einschränkung des Lenkwinkel oder verringern diesen. Das gibt dir einerseits Sicherheit und sorgt dafür, dass du nicht urplötzlich einen Unfall baust. Andererseits nimmt dir diese Funktion etwas Freiheit beim Fahren und gerade bei einem schweren E-Scooter wie der Hilde fällt es ins Gewicht. Die Kombination aus Länge und Gewicht sorgen einfach dafür, dass man mit diesem E-Scooter nicht ganz so agil unterwegs ist.
Andererseits sorgt das Fahrwerk der Hilde natürlich dafür, dass dieser E-Scooter sehr satt und sicher auf der Straße liegt. In unserem Test konnte ich mit der Hilde bergab sogar 50 km/h fahren. Auch bei dieser hohen Geschwindigkeit hat sich der E-Scooter sicher angefühlt. Allerdings würde ich niemandem ohne passende Schutzausstattung dazu raten.
Grundsätzlich solltest du, wenn du im Wald unterwegs bist, einen Schutzhelm verwenden. Eine passende Übersicht findest du in unserem Helmvergleich für E-Scooter.
Was uns auch wirklich begeistert hat, ist der satte Antritt der Hilde. Aufgrund des hohen Gewichts ist ein Hochstarter kein Problem. Das finde ich ehrlicherweise auch besser, da somit keine Traktion verloren geht. Wie du in unserem Video zum Hilde Test sehen kannst, hatte der E-Scooter auch bei Anfahrten am Berg keinerlei Probleme. Somit kann ich die Hilde auch allen empfehlen, die ihren E-Scooter im Gebirge bewegen möchten.
Sehr cool ist übrigens auch der Zero Start. Dieser ist standardmäßig aktiviert und greift, sobald du den Gasgriff drehst. So musst du die Hilde nicht erst antreten – das kann beim hohen Eigengewicht nämlich zum Abenteuer werden.
Insgesamt hinterlässt die Hilde auch hier einen hervorragenden Eindruck und erhält starke 94,6 %.
Die Hilde überzeugt im Test mit einem hohen Maß an Sicherheit
Die Bremsleistung eines E-Scooters wird oftmals belächelt, und bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h ist das auch teilweise nachvollziehbar. Trotzdem kommt es regelmäßig zu Unfällen mit E-Scootern, sodass eine gute Bremse hier besonders wichtig in Gefahrensituationen ist.
Gerade die Hilde mit ihren 40 kg und der gebotenen Leistung benötigt verdammt viel Bremsleistung. Und hier kann ich dir direkt spoilern, dass Trittbrett sehr viel richtig macht.
Starke Bremsen überzeugen im Test der Trittbrett Hilde
Lass uns direkt mit den Bremsen starten. Trittbrett hat der Hilde direkt zwei hydraulische Scheibenbremsen mit 160 mm Scheiben verpasst. Das sieht nicht nur verdammt cool aus, sondern sorgt auch für eine ordentliche Verzögerung.
In unserem Bremstest kam die Hilde bei der Vorderradbremsung innerhalb von 2,71 m zum Stillstand. Gerade mit Blick auf das hohe Gewicht ist das natürlich ein hervorragendes Ergebnis.

Bei der Hinterradbremsung merkt man dem E-Scooter allerdings das hohe Eigengewicht an. Die Bremse hat zwar schnell gegriffen, doch das Hinterrad blockiert. Das Ergebnis war ein schöner Bremsstreifen, eine Menge Spaß und ein Bremsweg von 5,11 m – der Bremsweg hat mich doch überrascht.
In Kombination der beiden Bremsen sowie der elektronischen Motorbremse kam die Hilde nach nur 2,61 m zum Stehen – ein hervorragender Wert. Das Gesamtkonzept finde ich hervorragend und gerade die feine Justierbarkeit sucht ihresgleichen.
Helle Beleuchtung mit schlechter Ausleuchtung
Was bei der Hilde ziemlich faszinierend ist, ist die integrierte Beleuchtung. Hier hast du als Nutzer die Möglichkeit, zwischen zwei Ausleuchtungsstufen zu unterscheiden. Das normale Abblendlicht leistet 50 LUX. Hältst du die Lichttaste gedrückt, aktivierst du das Fernlicht – die Leuchtkraft steigt in diesem Fall auf 100 LUX.
Meine Erwartung an dieser Stelle war, dass ich die Straße komplett ausleuchten kann. Immerhin bietet etwa der ePF PULSE+ aktuell eines der hellsten Frontlichter mit 80 LUX Leuchtkraft – und die 100 LUX der Hilde liegen darüber.
Allerdings muss ich euch an dieser Stelle enttäuschen. Das Licht ist zwar wunderbar hell, doch der Leuchtwinkel ist so eingestellt, dass lediglich 5 bis maximal 8 Meter nach vorne ausgeleuchtet werden.

Wie du im oberen Bild siehst, fokussiert das Licht sehr nah am E-Scooter. Dementsprechend hast du gerade bei Nacht keine besonders gute Ausleuchtung – obwohl die Leistung vorhanden wäre.
Dafür ist die Heckbeleuchtung sehr hell und auch für den rückwärtigen Verkehr gut erkennbar. Noch besser gefällt mir das Bremslicht, welches wirklich hell aufblendet.

Sehr gut gefallen mir auch die integrierten Blinker. Diese sind sehr hell und aufgrund der Breite des Lenkers auch sehr gut zu erkennen. Am Heck ist die Position auch gut, sodass hier eine gute Wahrnehmbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer gewährleistet ist.

Insgesamt erhält die Hilde im Sicherheitskapitel eine hervorragende Bewertung mit 92,7 % – eines der bisher besten Ergebnisse in diesem Testabschnitt.
Die Hilde ist kein Scooter für den Alltag – Kann sie im Test trotzdem punkten?
Wie ich bereits im Zuge des Tests erwähnt habe, wiegt die Hilde 40 kg und ist damit der schwerste E-Scooter, den wir bisher im Test hatten. Blicken wir auf die direkten Wettbewerber, etwa den Teverrun Fighter Mini Pro, der 34,6 kg auf die Waage bringt oder den Egret GT mit seinen 33 kg, dann ist die Hilde auch hier der schwerste E-Scooter.

Bereits diese Tatsache sorgt in unserem Testverfahren für Punktabzug. Hinzu kommt die angegebene Normreichweite von 45 km. Hier weiß ich zwar nicht, wie Trittbrett diesen Wert ermittelt hat, doch bei unserer Verbrauchsfahrt konnten wir 54 km zurücklegen.

Zu beachten ist bei unserem Ergebnis, dass der Akku erst zwei Ladezyklen durchlebt hat. Da der Akku erst nach rund fünf Ladezyklen die volle Leistungsfähigkeit erreicht, sind hier in der Praxis eher 60 km bei normaler Fahrweise möglich.
Unsere Verbrauchsfahrt haben wir im urbanen Umfeld getätigt. Ich bin von meiner Heimatadresse zu meinem Braunschweiger Friseur des Vertrauens und wieder zurückgefahren. Zusätzlich habe ich noch 20 km extra zurückgelegt. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, doch wer einen E-Scooter mit einer besonders hohen Reichweite sucht, wird hier nicht vollends zufrieden sein. In unserem Vergleich stellen wir dir die E-Scooter mit der höchsten Reichweite vor.
Rasante Ladegeschwindigkeit überzeugt
Wo die Hilde dafür komplett überzeugen kann, ist bei der Ladeleistung. Dank eines 7 Ah Ladegeräts ist der E-Scooter in rund 2,5 Stunden vollgeladen. Krass fand ich, dass das Ladegerät über eine aktive Kühlung verfügt. Hier ist das Laden deutlich hörbar – ein cooles aber ungewohntes Gefühl.
Ansonsten kann die Hilde bei der Alltagstauglichkeit weitestgehend punkten. So lässt sie sich leicht zusammenklappen, verfügt über eine App-gesteuerte Wegfahrsperre und kommt mit NFC-Karten als Schlüssel.
Mit Blick auf die Größe handelt es sich um einen der größten E-Scooter. Im Detail misst die Hilde 135 cm in der Länge, 70 cm in der Breite und 139 cm in der Höhe. Möchtest du deinen E-Scooter regelmäßig im Auto transportieren, kannst du es bei der Hilde vergessen 😂.
Aber hey, wer so ein Biest hat, fährt einfach mit dem E-Scooter 🛴. Wie du dir sicherlich auch denken kannst, solltest du über einen passenden Ladeplatz verfügen. Wohnst du in einer Etagenwohnung, kannst du auf jeden Fall das Abo im Fitnessstudio kündigen – der Akku ist nämlich nicht entnehmbar.
Damit erhält die Hilde im Test der Alltagstauglichkeit eine Bewertung von 66,9 %. Das ist schlussendlich auch der Grund, weshalb sich dieser E-Scooter nicht auf den Thron schwingen kann.
Die Trittbrett-App rundet das Gesamtpaket ab
Abschließend möchte ich dir noch kurz einen Überblick zur App und Konnektivität geben. Im Apple App Store wird die App mit 2 Sternen bewertet. Die Bewertung finde ich etwas übertrieben, da die App Zugriff auf die wichtigsten Features bietet.
So kannst du deinen E-Scooter einfach verbinden, und die Verbindung war in unserem Test sehr stabil. Zudem kannst du über die App den Zero Start aktivieren oder deaktivieren. Es gibt die Möglichkeit, die Wegfahrsperre einzustellen.
Außerdem bietet dir die App einen guten Überblick über den Akkuzustand. Hier ist die Anzeige besser als auf dem Display, die Angabe einer Restreichweite wäre allerdings wünschenswert.
Grundsätzlich kann ich dir auch empfehlen, dein Handy per Handyhalterung am Lenker zu befestigen. So weißt du direkt, wie es um die Leistung deines E-Scooters bestellt ist.
Zusätzlich kannst du in der App auch die aktuelle Geschwindigkeit einsehen. Allerdings handelt es sich um keine GPS-Angabe, sondern lediglich um den Wert, den du auch auf dem Display siehst.
Einer der Gründe, der klar für die Nutzung der App spricht, sind die Firmware-Updates. Diese kannst du einfach per App installieren und somit deinen E-Scooter verbessern. Die Firmware-Updates funktionieren aus meiner Erfahrung sehr gut und zuverlässig.
Als studierter Wirtschaftsinformatiker und Designliebhaber finde ich die App ok. Gerade für ein hochwertiges Produkt wäre eine bessere App mit einem moderneren Interface wünschenswert – aber das Problem zieht sich durch die Apps der meisten Wettbewerber.
Insgesamt bewerten wir die App und die Funktionen mit 87 % – ein solides Ergebnis.
Die Vor- und Nachteile der Trittbrett Hilde im Überblick
Bevor wir zum Fazit kommen, möchte ich noch kurz auf die Vor- und Nachteile der Hilde eingehen. Hier gibt es einige Punkte die ich als klaren Dealbreaker sehe und viele Punkte, die die Hilde als einen der besten E-Scooter auszeichnen.
- Extrem starker Motor
- Hervorragende Ergebnisse im Steigungstest
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr komfortables Fahren, auch im Gelände
- Extremer Fahrspaß dank Federung und Motor
- Sehr guter Kundenservice
- Gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen
- Exzellente Bremsanlage
- Hohes Gewicht von 40 kg
- Kein entnehmbarer Akku
- Frontlicht leuchtet nicht weit aus
Gerade das hohe Eigengewicht, der eingeschränkte Wendekreis und der festverbaute Akku sind aus meiner Sicht wichtige Punkte, die du vor dem Kauf der Hilde berücksichtigen solltest. Kannst du diesen E-Scooter nicht in deiner Garage oder direkt am Haus laden, dann ist die Hilde nicht wirklich empfehlenswert.
Sind dir diese Aspekte egal, dann ist die Hilde aus meiner Sicht einer der besten E-Scooter im Test.
Fazit: Die Hilde ist ein hervorragender E-Scooter
Mit einer Gesamtbewertung von 91,56 % erzielt die Hilde ein insgesamt sehr gutes Testergebnis. Die Verarbeitung würde ich als nahezu perfekt bezeichnen und das Design fällt auf jeden Fall auf – ich wurde während meines Tests mehrfach auf die Hilde angesprochen.
Allerdings ist der Preis von 2799 € gepfeffert und wenn ich ehrlich sein muss, dann würde im Trittbrett Portfolio eher den Fritz bevorzugen. Spannend wird zudem der neue Trittbrett Walter, der mit seinen Rahmendaten bereits sehr spannend wirkt.
Da uns bereits mehrfach Leser kontaktiert haben, die wissen wollen, ob sich der Aufpreis im Vergleich zum Fritz lohnt, haben wir den Fritz und die Hilde miteinander verglichen. Ich finde die beiden Produkte nur schwer vergleichbar, da komplett andere Zielgruppen angesprochen werden. Wenn dir die mehr als 1.000 € Aufpreis egal sind, dann würde ich aber direkt zur Hilde greifen.
Hast du die Hilde oder einen anderen E-Scooter bereits getestet und möchtest deine Erfahrungen mit der Community teilen? Lass uns gerne an deinen Erfahrungen teilhaben und verfasse eine Bewertung zu deinem E-Scooter in unserem Vergleichsportal.
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