E-Scooter gehören längst zum Stadtbild: schnell, flexibel und ideal für kurze Wege. Doch mit der wachsenden Beliebtheit taucht immer wieder dieselbe Frage auf: Muss ich beim E-Scooterfahren einen Helm tragen?
Die Antwort darauf ist eindeutig – und trotzdem gibt es Details, die du kennen solltest. Klar ist: Ein Helm kann bei einem Sturz den Unterschied machen. In diesem Artikel klären wir die aktuelle Rechtslage, ordnen Risiken ein und zeigen dir passende Helme für verschiedene Einsatzzwecke.
Das erfährst du im Beitrag:
- Wie die rechtliche Situation zur Helmpflicht in Deutschland aussieht
- Welche Strafen im Straßenverkehr wirklich drohen (und wofür)
- Warum ein Helm trotz fehlender Pflicht sinnvoll ist
- Welche Helmtypen sich für E-Scooter eignen
Gibt es eine Helmpflicht für E-Scooter in Deutschland?
Die kurze Antwort lautet: Nein, in Deutschland besteht aktuell keine gesetzliche Helmpflicht für E-Scooter.
Das bedeutet, du darfst ohne Helm fahren, ohne ein Bußgeld zu riskieren. Diese Regelung ist vergleichbar mit dem Fahrradfahren – auch hier bist du nicht verpflichtet, einen Helm zu tragen.
Grundlage ist in diesem Fall §21a Abs. 2 StVO. Hier steht geschrieben, dass eine Helmpflicht nur für Fahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit über 20 km/h besteht. Hierzu zählen Krafträder, Mopeds, oder S‑Pedelecs – E-Scooter sind somit nicht betroffen.
Wichtig zu wissen: Für andere Fahrzeuge wie Mopeds oder Mofas gilt sehr wohl eine Helmpflicht. E-Scooter fallen jedoch in eine andere Fahrzeugklasse und sind deshalb von dieser Vorschrift ausgenommen.
Allerdings empfehlen Verkehrssicherheitsorganisationen wie der ADAC oder die Unfallforschung der Versicherer ausdrücklich das Tragen eines Helms, da Kopfverletzungen bei E-Scooter-Unfällen besonders häufig auftreten.
Helmpflicht bei E-Scootern mit Sitz
Anders sieht es aus, wenn dein Scooter über einen Sitz verfügt. Solche Modelle können – je nach Bauart und Geschwindigkeit – nicht mehr unter die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung fallen. Stattdessen werden sie als Kleinkraftrad eingestuft.
Für Kleinkrafträder gilt nach § 21a StVO eine klare Vorschrift: Das Tragen eines zugelassenen Schutzhelms ist Pflicht.

Faustregel: Hat dein E-Scooter einen Sitz und fährt schneller als 20 km/h, musst du beim Fahren einen Helm tragen. Damit gilt für diese Fahrzeuge dieselbe Regelung wie für Mopeds oder Roller. In unserem Vergleich der besten E-Scooter mit Sitz findest du eine passende Übersicht, ob ein Helm für das jeweilige Modell erforderlich ist.
Für das Fahren eines E-Scooters mit Sitz ohne Helm kann ein Bußgeld anfallen
Fährst du einen E-Scooter mit Sitz, der schneller als 20 km/h fahren kann? Dann solltest du unbedingt darauf achten, dass du einen Helm trägst. Vergisst du den Helm, droht ein Verwarnungsgeld in Höhe von 15,00 €.
Warum du trotzdem einen Helm tragen solltest
Auch wenn du in Deutschland gesetzlich nicht zwingend einen Helm trägst, zeigen Studien und Unfallstatistiken klar: Ein Helm kann bei einem Sturz schwerwiegende Kopfverletzungen verhindern oder deutlich abschwächen.
Kopfverletzungen sind besonders häufig
Helmschutz wirkt: Kopfverletzungen werden deutlich reduziert
Nun stellt sich natürlich die Frage, ob sich ein Helm trotzdem lohnt und effektiv vor schweren Kopfverletzungen schützt. Spannend ist hier eine Meta-Analyse, die sich mit den Effekten von Fahrradhelmen auf Verletzungen auseinandersetzt.
Im Rahmen dieser Studie wurden 55 einzelne Studien berücksichtigt, um ein möglichst umfangreiches Bild zu schaffen. Folgende Ergebnisse verdeutlichen, warum du trotz der fehlenden Helmpflicht einen Helm auf deinem E-Scooter tragen solltest:
Allein diese Zahlen verdeutlichen, dass sich das Tragen eines Helms aus gesundheitlichen Gesichtspunkten lohnt. Aus diesem Grund empfehlen wir euch auch, einen guten Helm zu kaufen, um euch effektiv gegen Verletzungen zu schützen.
Ein alarmierender Wert zeigt: Nur etwa 4 % der verunfallten E-Scooter-Fahrer trugen einen Helm – trotz hoher Gefahr im Kopfbereich. Gerade mit Blick auf das Risiko einer schweren Kopfverletzung ist das ein alarmierender Umstand.
E-Scooter-Fahrer sind besonders gefährdet
Die verletzten E-Scooter-Fahrer sind häufig jünger, fahren oft nachts und seltener mit Helm. Gerade bei den jüngeren Nutzern ist das Risiko, alkoholisiert zu fahren, besonders hoch – folglich steigt auch das Unfallrisiko drastisch an.
In einer Vergleichsstudie lag das Risiko für eine Notfallbehandlung nach einem Unfall mit dem E-Scooter etwa 3,6-fach höher als bei Radfahrern.
Fazit: Auch ohne Helmpflicht ist das Tragen eines Helms beim E-Scooterfahren eine einfache und wirksame Maßnahme, um Kopfverletzungen – inklusive Schädel-Hirn-Traumata – deutlich zu reduzieren. Schon ein relativ geringer Aufprall bei 20 km/h kann ohne Schutz ernsthafte Folgen haben.
Welche Helme eigenen sich für E-Scooter
Für das Fahren mit einem E-Scooter gibt es keine speziellen Helmpflichten oder eigene Normen. In der Praxis eignen sich vor allem Fahrradhelme, da sie leicht, gut belüftet und bequem sind. Wichtig ist, dass der Helm die DIN EN 1078-Norm erfüllt, die auch für Rad- und Skatehelme gilt.
Für Vielfahrer oder für Fahrten mit höherem Risiko (z. B. schnelle E-Bikes oder E-Scooter mit Sitz) können auch NTA-8776 zertifizierte Helme sinnvoll sein. Diese bieten einen erweiterten Schutz, insbesondere im Hinterkopfbereich.
Im Folgenden wollen wir dir kurz drei Helme vorstellen.
ABUS Fahrradhelm Hyban 2.0 LED mit integrierter Beleuchtung
Den Start macht der ABUS Hyban 2.0 mit LED-Beleuchtung. Dieser Helm sieht nicht nur gut aus, sondern er bietet auch ein hohes Maß an Sicherheit.
In unserem Test überzeugte der Helm mit der integrierten Beleuchtung vorne und hinten. Zusätzlich bietet er einen guten Schutz des Hinterkopfes. Was uns nicht so gut gefiel, war der Verlauf der Bänder, da sie etwas am Ohr gescheuert haben. Insgesamt bietet dieser Helm von ABUS einen umfangreichen Schutz und eignet sich hervorragend für den Einsatz auf dem E-Scooter.

Bewertung | |
Listenpreis | 84,99 € |
- Integrierte Beleuchtung vorne und hinten
- Hochwertige Verarbeitung und top Qualität
- Gute Einstellmöglichkeiten
- Faires Preis-Leistungs-Verhältnis
- Kein Ladekabel im Lieferumfang
- Ladeanschluss passt nicht für jedes Kabel
LIVALL BH51M Neo Fahrradhelm
Ebenfalls wirklich empfehlenswert ist der LIVALL BH51M. Dieser Helm ist ein wirklich smart und kommt mit einer hervorragenden Beleuchtung, einem ansprechenden Design sowie smarten Features.
So gibt es ein integriertes Mikrofon sowie Kopfhörer, die Telefonate während der Fahrt ermöglichen. Das Mikrofon ist zudem gegen Wind geschützt und bietet somit eine recht gute Sound-Qualität.
Weiterhin verfügt der Helm über integrierte Blinker, die sich einfach über eine Fernbedienung Steuer lassen. Insgesamt finden wir den LIVALL BH51M hervorragend – währe da nicht der vergleichsweise hohe Preis für einen Helm.

Bewertung | |
Listenpreis | 148,99 € |
- Integrierte Beleuchtung vorne und hinten
- Mit SOS-Funktion für Unfälle
- Gute Einstellungsmöglichkeiten
- Integrierte Kopfhörer und Mikrofon für Telefonate
- Gute Qualität
- Vergleichsweise teuer
ABUS Skurb – die günstige Alternative
Einen ebenfalls hervorragenden Ruf genießt der ABUS Skurb. Dieser Helm ist insbesondere bei Skatern und BMX-Fahrern beliebt. Er mietet einen sehr gute Schutz des Kopfes, eine hochwertige Verarbeitung und gute Einstellmöglichkeiten.
Dafür gibt es hier keine Beleuchtung oder sonstigen smarten Features. Beim Preis kann uns der Skurb zusätzlich überzeugen.

Bewertung | |
Listenpreis | 53,07 € |
- Sehr gute Passform
- Hochwertige Verarbeitung
- Leicht und gute Belüftung
- Faires Preis-Leistungs-Verhältnis
- Keine Beleuchtung
- Kein Insektenschutz
Von den vorgestellten Helmen entspricht keiner deinen Vorstellungen? In unserem Vergleich der besten E-Scooter-Helme findest du die gesamte Auswahl.
Helmpflicht im Ausland: Worauf du achten musst
Nicht in jedem Land gelten dieselben Regeln wie in Deutschland. Gerade bei der Benutzung deines E-Scooters im Ausland kann es teuer werden, wenn du dich nicht an die örtlichen Vorschriften hältst. Hier ein Überblick:
Tipp: Informiere dich immer über die lokalen Vorschriften, bevor du mit einem Leih-Scooter im Ausland unterwegs bist. Vor allem in Südeuropa und Übersee (USA, Australien) gilt deutlich öfter Helmpflicht als in Deutschland.
Die häufigsten Fragen zur Helmpflicht
Nein, für klassische E-Scooter ohne Sitz gibt es keine Helmpflicht. Das Tragen eines Helms ist aber dringend empfohlen, da Kopfverletzungen bei Unfällen besonders häufig sind.
Bei normalen E-Scootern ohne Sitz: Nein. Bei E-Scootern mit Sitz, die als Kleinkraftrad gelten, musst du einen Helm tragen. Ohne Helm droht ein Verwarnungsgeld von 15 €.
Ein Fahrradhelm nach DIN EN 1078 reicht für die meisten E-Scooter-Fahrten aus. Für Vielfahrer oder Modelle mit höherem Risiko empfehlen sich NTA-8776 zertifizierte Helme, die einen erweiterten Schutz bieten.
Für Kinder gilt in Deutschland ebenfalls keine Helmpflicht auf dem E-Scooter. Allerdings ist das Tragen eines Helms gerade für Kinder besonders wichtig, um Kopfverletzungen vorzubeugen. Beachte hierbei, dass Kinder unter 14 Jahren keinen E-Scooter im Straßenverkehr fahren dürfen.
Die Vorschriften variieren stark: In Spanien und Australien gilt eine Helmpflicht für alle, in Frankreich nur für Kinder unter 12 Jahren. Informiere dich daher vor jeder Fahrt im Ausland über die lokalen Regeln.
Fazit: Helm tragen lohnt sich – auch ohne Pflicht
In Deutschland gibt es für klassische E-Scooter keine gesetzliche Helmpflicht. Nur bei Modellen mit Sitz, die als Kleinkraftrad eingestuft werden, schreibt die StVO einen Helm zwingend vor.
Die Unfallstatistiken zeigen jedoch eindeutig: Kopfverletzungen gehören zu den häufigsten und schwersten Folgen bei E-Scooter-Unfällen. Schon ein Sturz bei 20 km/h kann ohne Schutz fatale Konsequenzen haben. Mit Helm lässt sich das Risiko schwerer Kopfverletzungen um bis zu 70 % reduzieren.
Unser Tipp: Auch wenn es keine Pflicht gibt – denk an deine Sicherheit und trage einen Helm bei jeder Fahrt.
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