Das ENGWE L20 Boost ist das erste E-Bike, welches wir von ENGWE testen durften. Und kurzum gesagt, sind wir wirklich positiv überrascht wurden, denn das E-Bike konnte uns im Test weitestgehend überzeugen.
Im Zuge unseres Tests zum ENGWE L20 Boost zeigen wir dir, warum dieses E-Bike aus unserer Sicht wirklich gut ist und sich insbesondere für Käufer eignet, die gerne längere Strecken fahren. Wie gewohnt, kannst du unser Review auch einfach als Video auf YouTube genießen – vergiss hier aber das Abo 😉
Schnelle Lieferung, einfacher Aufbau und guter Ersteindruck
Bevor wir so richtig in den Test starten, lass uns noch kurz über das Unboxing und den Aufbau des ENGWE L20 Boost sprechen. Wir haben das E-Bike bei ENGWE bestellt und innerhalb weniger Arbeitstage bereits erhalten. Die Lieferung erfolgt über eine Spedition und das war aufgrund des hohen Gewichts auch wirklich gut.
Angekommen bei uns ging es direkt in den Aufbau. Der Karton ist durch die zahlreichen Klammern sicher verschlossen. Unser Testmodell hatte auch keinerlei Transportschäden. Ausgepackt geht der Aufbau wirklich schnell voran – insbesondere mit etwas Übung. So mussten wir die Räder fixieren und die Schutzbleche, Gepäckträger etc. anbauen. Insgesamt hat der Aufbau ca. 20 Minuten gedauert.

Was hier allerdings direkt auffällt, ist das hohe Eigengewicht von 34 kg. Das Gewicht sieht man dem Bike allerdings nicht an und ich muss ehrlich sagen, dass ich das Design sehr ansprechend finde, obwohl ich nicht die Zielgruppe des E-Bikes bin. Gerade das Grün unseres Testmodells hat es mir etwas angetan.
Insgesamt war der erste Eindruck aus meiner Sicht sehr positiv, sodass es Zeit für einen Blick auf die technischen Daten war.
Auf dem Papier präsentiert sich das ENGWE als spannendes Modell
Nun haben wir uns einmal die technischen Daten des ENGWE L20 Boost angeschaut. Auch hier wirkt das Bike vielversprechend, denn:
Eine technisch etwas merkwürdige Lösung betrifft den Akku. Dieser ist zwar per Schloss gesichert, doch auch im abgeschlossenen Zustand lässt sich dieser einfach aus dem Rahmen nehmen. Das Schloss dient lediglich zur Steuerung der elektrischen Kontakte im E-Bike und ohne Schlüssel ist der Stromfluss unterbrochen.
Denke stets daran, deinen Akku anzuschließen
Im Rahmen unseres Tests haben wir auch den Akku kurz aufgeschraubt. Das gedrehte Schloss dient lediglich als Kontakt, um die Stromzufuhr zu steuern. Ein potenzieller Dieb kann das Schloss einfach tauschen oder die beiden Leitungen miteinander verbinden, um das Schloss zu umgehen. Aus diesem Grund solltest du dein Schloss im besten Fall einfach mitnehmen, wenn du dein ENGWE anschließt oder alternativ anbieten. Hier würde ich dir zu einem Fahrradschloss mit Alarm raten, um auf Nummer sicher zu gehen.
Spannend sind beim ENGWE L20 Boost natürlich auch die weiteren Eigenschaften. Das E-Bike ist mit seinen 34 kg wirklich kein Fliegengewicht. Blicken wir jedoch auf die anderen Fatbikes im Test, dann ist das hohe Gewicht für ein solches Bike eher der Standard.
Dafür ist das Drehmoment für ein solch kleines E-Bike eher ungewöhnlich. So bot das jüngst getestete Mokwheel Obsidian etwa nur 65 Nm und konnte hier bereits vollends überzeugen.
Auch der Akku ist aus unserer Sicht ausreichend dimensioniert, da die Reichweite für ein kompaktes Bike bereits sehr ordentlich ist. Laut Hersteller sind 126 km drin – zu unseren Ergebnissen später mehr. Eine kleine technische Schwäche gibt es trotzdem: die Bremsen. Hier hat ENGWE eine mechanische Scheibenbremse verbaut und unser Modell hat bereits ordentliche Bremsgeräusche verursacht. Trotzdem funktioniert die Bremse – ich würde sie allerdings austauschen.
Insgesamt sind die technischen Daten solide, insbesondere mit Blick auf die UVP von 1.149,00 €. Bereits hier kannst du mit unserem Code 100 € auf deine Bestellung sparen und somit einen richtig guten Deal machen.
Das ENGWE L20 Boost im Test: Solide Verarbeitung mit kleineren Schwächen
Kommen wir nun zum ersten Teil unseres Tests. Hier bewerten wir die allgemeine Verarbeitung und prüfen, wie gut die Qualitätsanmutung des ENGWE L20 Boost ist. Wie bei allen unseren Tests ist die Bewertung absolut und wir vergleichen das Bike mit seinen Wettbewerbern.
Grundsätzlich ist die Verarbeitung solide und wir auch in den Bewertungen zahlreicher Kunden als solide bis gut bezeichnet. Der gesamte Rahmen des ENGWE L20 Boost ist aus Aluminium hergestellt. Das sieht man beim genaueren Hinsehen recht schnell, denn die Schweißnähte sind direkt erkennbar. Die Nähte sind an und für sich sauber verarbeitet, allerdings sind diese bei höherpreisigen Modellen eher nicht mehr ersichtlich.
Und auch wenn Aluminium etwas Gewicht einsparen soll, so wiegt das ENGWE noch immer rund 34 kg und ist damit ein echter Brocken. Was mich persönlich auch etwas stört, ist die Platzierung der Kabel. Diese befinden sich am Lenker und werden außen langgeführt, bis sie dann im Rahmen verschwinden. Heute muss das nicht mehr sein, doch insbesondere aufgrund der Form des Lenkers lässt sich das nicht vermeiden.
Auch bei den Schrauben und Beschlägen ist uns etwas aufgefallen. Lässt du dein ENGWE L20 Boost etwa über Nacht draußen stehen und es regnet, bildet sich vergleichsweise schnell etwas Flugrost an den Stellen, an denen die Komponenten nicht richtig lackiert wurden. Bei mir war das beispielsweise am vorderen Gepäckträger der Fall. Um ein solches Szenario zu vermeiden, kannst du einfach eine Wachspflege verwenden, die eine zusätzliche Versiegelung schafft – diese würde ich dir generell empfehlen.

Was mir richtig gut gefällt, ist der Lack. Gerade das grün wirkt in Natura echt mega hochwertig und modern – zudem macht ENGWE Schluss mit den langweiligen Schwarz- und Grautönen. Bei unserem Testmodell gab es allerdings einen kleinen Lackfehler, direkt im unteren Bogen. Wenn ich die zahlreichen Bewertungen im Netz lese, scheinen wir damit ein kleiner Sonderfall zu sein – trotzdem müssen wir hier einen Punktabzug vornehmen.
Die allgemeine Verarbeitungsqualität – insbesondere für ein E-Bike dieser Preisklasse – ist wirklich gut. Man merkt hier nicht, dass das Bike eher zu den günstigeren Vertretern gehört. Zudem sind die meisten verbauten Komponenten von namhaften Herstellern und sorgen für einen reibungslosen Betrieb.

Kommen wir schlussendlich noch auf das Design zu sprechen. Dieses empfinden wir als gut und auch auf Nachfrage wurde das Design als ansprechend bezeichnet. Allerdings merken die meisten Leute, die wir angesprochen haben, die großen Räder an. Diese seinen zu laut und auffällig. Und hier muss ich zustimmen, denn das Design ist zwar cool aber schlussendlich wird das ENGWE wahrscheinlich in der Stadt bewegt und dort würden auch dünnere Räder hervorragend funktionieren.
Am Ende schneidet das ENGWE L20 Boost in unserem Test im Kapitel zur Verarbeitung mit 78,2 % ab. Damit bewegen wir uns noch immer in einem guten Bereich und gerade mit Blick auf den Preis ist das wirklich passabel.
Bei der Performance fährt das ENGWE L20 BOOST im Test so richtig auf
Kommen wir nun zur Performance und damit zu dem Bereich, der beim ENGWE L20 Boost für die meisten das entscheidende Kaufargument sein dürfte. Und gleich vorweg: Das Bike macht seinem Namen wirklich alle Ehre.
Das Herzstück bildet der 250-Watt-Motor, der mit einem maximalen Drehmoment von 75 Nm arbeitet – und das merkt man sofort beim Losfahren. Gerade im Vergleich zu anderen Bikes dieser Preisklasse, etwa dem Heybike Compact Sport, überträgt der Drehmomentsensor die eigene Tretkraft deutlich dynamischer. Man tritt rein und das ENGWE reagiert direkt, ohne Verzögerung und ohne dieses „Gummiband-Gefühl“, das man sonst öfter bei günstigen Motoren erlebt.
Die Unterstützungscharakteristik hängt stark vom gewählten Modus ab. ENGWE gibt dir fünf PAS-Stufen, die wirklich spürbar unterschiedlich sind. In Stufe 1 rollt man eher gemütlich dahin, während Stufe 5 richtig Druck auf die Kette bringt. Und dann kommt das eigentliche Highlight: die Boost-Taste.

Drückst du diese in Kombination mit PAS 5, wirst du die meisten anderen Fahrradfahrer an der Ampel ganz entspannt stehen lassen. Der Antritt ist so kräftig, dass man fast meint, hier würde mehr als nur ein 250-Watt-Motor arbeiten. Es macht einfach Spaß, wie direkt das Bike reagiert – und man erwischt sich schnell dabei, den Boost öfter zu drücken, als man eigentlich müsste.
Bei der Geschwindigkeit hält sich das ENGWE L20 Boost ziemlich präzise an die Vorgaben. Der Tacho zeigte bei uns maximal 25,7 km/h an, während das GPS realistische 24,6 km/h bestätigte. Das ist absolut im Rahmen und sorgt dafür, dass man im Straßenverkehr souverän mitschwimmt.

Was uns im Test jedoch aufgefallen ist: Der Motor ist mit 69 dB etwas lauter als viele andere Bikes, die wir bereits gefahren sind. Das ist kein Drama, aber man hört ihn deutlich, vor allem beim starken Antritt. Wer ein sehr leises E-Bike bevorzugt, sollte das im Hinterkopf behalten. Am Lautesten sind beim Fahren natürlich die 4 Zoll breiten Räder – das ist typisch für Fatbikes.
Unterm Strich liefert das ENGWE L20 Boost eine Performance ab, die in dieser Preisklasse richtig Spaß macht. Der Motor zieht kräftig durch, der Drehmomentsensor funktioniert ausgesprochen gut, und die Boost-Taste sorgt für diesen kleinen „Wow“-Moment, den man sonst nur bei teureren Modellen findet. Folglich gibt es für die Performance auch überragende 96 %.
Im Test bietet das ENGWE L20 Boost eine gute Reichweite – und das trotz niedrigeren Temperaturen
Kommen wir nun zur Reichweite und dem Akku, also genau dem Bereich, in dem das ENGWE L20 Boost eine seiner größten Stärken zeigt. Der Hersteller selbst gibt eine maximale Reichweite von 126 km an – und wie immer wollten wir wissen, wie realistisch dieser Wert wirklich ist. Also haben wir das Bike über mehrere Wochen auf verschiedenen Strecken getestet und unterschiedliche Modi ausprobiert.
Im Eco-Modus, also PAS 1, haben wir tatsächlich die 147 km Marke geknackt. Allerdings muss man hier ehrlich sagen, dass man in diesem Modus die meiste Arbeit selbst erledigt. Die Unterstützung ist sehr gering und man rollt mehr, als dass man „elektrisch fährt“. Wer aber ein bisschen sportlicher unterwegs ist und mehr treten möchte, kann diesen Wert durchaus erreichen.
Im normalen Fahrmodus mit PAS 2 bis 3, also der Art von Fahrweise, die wahrscheinlich die meisten wählen werden, haben wir 97 km geschafft. Das ist ein sehr solider Wert und zeigt, dass das ENGWE auch im Alltag richtig ausdauernd ist. Ob zum Pendeln, für größere Touren oder einfach nur zum Cruisen durchs Stadtgebiet – hier macht man sich wirklich selten Sorgen um den Akkustand.
Ganz anders sieht es dagegen im Sportmodus aus. Hier merkt man sofort, wie stark der Motor arbeitet und wie der Akkustand sichtlich dahinschmilzt. Nach 44 km war bei uns Schluss. Man muss aber fairerweise sagen: Je öfter man die Boost-Taste drückt – und dafür kauft man dieses Bike ja irgendwie auch – desto schneller leert sich der Akku. Das ist aber bei fast allen E-Bikes mit starker Unterstützung ähnlich, also nichts Ungewöhnliches. Im Alltag wirst du bei gutem Wetter und aktiver Nutzung der Unterstützung wahrscheinlich 80 bis 100 km mit einer Ladung zurücklegen können.
Positiv finden wir den Energieverbrauch von 5,0 Wh pro Kilometer, was für ein Fatbike erstaunlich niedrig ist. Wichtig ist hierbei, dass wir lediglich die Akkugröße und die Normreichweite laut Hersteller zur Berechnung heranziehen. Vergleichen wir das mit anderen Fatbikes, schneidet das ENGWE L20 Boost hier hervorragend ab. Das liegt am effizienten 48-Volt-System, das ENGWE hier verbaut hat und das generell leistungsfähiger ist.

Den Akku selbst hatten wir ja bereits kurz erwähnt. Er ist entnehmbar, was wir absolut empfehlen – nicht nur, weil du so dein Bike sicherer abstellst, sondern auch schlicht, weil du den Akku dann bequem in der Wohnung laden kannst. Eine Schnellladefunktion gibt es leider nicht, was schade ist. Stattdessen wird mit 2 A geladen, wodurch die theoretische Ladezeit bei 6,5 Stunden liegt. In unserem Test war der Akku nach etwa 6 Stunden wieder voll – aber auch nicht zu 100 % leer. Das ist okay, aber hätte durchaus schneller sein dürfen.
Was mir allerdings richtig gut gefällt, ist die Anzeige der Restkapazität. Das ENGWE L20 Boost zeigt jederzeit zuverlässig an, wie viel Strom noch im Akku steckt. Keine groben Balken oder unpräzisen Schätzungen – hier weiß man tatsächlich, wie lange man noch fahren kann – ein gutes Auge vorausgesetzt.
Insgesamt liefert das ENGWE L20 Boost im Bereich Reichweite und Akku also ein richtig starkes Gesamtpaket. Die Werte sind praxisnah, die Ausdauer überzeugt, und einzig die fehlende Schnellladefunktion trübt das Bild ein wenig. Generell bietet die Konkurrenz in einzelnen Punkten teilweise etwas mehr – sind dafür aber auch teurer. Am Ende steht hier auch ein gutes Ergebnis von 86,4 %.
Das ENGWE L20 Boost ist perfekt für bequemes dahingleiten
Kommen wir nun zum Komfort und der Ergonomie – und genau hier überrascht das ENGWE L20 Boost im Test wirklich positiv. Wenn ich das Bike mit nur einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es eindeutig: bequem. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern wirklich richtig bequem.
Mit meinen 1,78 m konnte ich ohne Probleme eine angenehme Sitzposition einnehmen. Der Sattel lässt sich leicht in der Höhe verstellen und kann zum Herausnehmen des Akkus sogar einfach nach vorne geklappt werden. Das ist super praktisch und spart einem jedes Mal das Gefummel, wenn man den Akku laden möchte.
Der BMX-Lenker spielt hier ebenfalls eine entscheidende Rolle. Er ist angenehm hoch und sorgt dafür, dass man sehr aufrecht sitzt – fast schon Hollandrad-Feeling. Dadurch entlastet man Rücken und Schultern, was vor allem auf längeren Strecken enorm angenehm ist.

Auch die Griffe tragen ihren Teil bei. Sie verbreitern den Lenker gefühlt ein wenig und liegen gut in der Hand. Wer noch mehr Komfort möchte, kann hier später problemlos ergonomische Griffe nachrüsten, aber nötig ist das nicht zwingend.
Bei der Ergonomie der Bedienelemente macht ENGWE ebenfalls vieles richtig. Alles ist gut erreichbar und logisch angeordnet. Einzig eine separate Taste für das Licht hätte ich mir gewünscht, da das Umschalten über das Menü während der Fahrt immer ein bisschen umständlich ist.

Sehr positiv fällt die Frontfederung auf. Sie ist erstaunlich gut abgestimmt und nimmt viele Schläge weg – egal ob Bordsteinkanten, Kopfsteinpflaster oder Schotterwege. Hinten gibt es zwar keine Federung, aber das macht der leicht gefederte Sattel wieder wett. In Kombination mit den 20 Zoll großen Reifen, die sehr viel Luft aufnehmen, ergibt das ein ausgesprochen komfortables Gesamtpaket. Eine komplette Hinterbaufederung wäre hier ehrlich gesagt gar nicht nötig.

Der tiefe Einstieg rundet das Ganze ab. Er macht das Auf- und Absteigen extrem einfach, gerade wenn man Ampeln oder Stop-and-go-Verkehr in der Stadt hat.
Alles in allem liefert das ENGWE L20 Boost beim Komfort wirklich ab. Egal ob Sitzposition, Federung oder Handling – hier fühlt man sich einfach wohl und möchte gar nicht mehr absteigen. Im Testverfahren erzielt das Bike aufgrund der kleinen Räder und der fehlenden Federung 84 % und damit ein gutes Ergebnis.
Das ENGWE L20 Boost liefert im Test bei der Ausstattung ab
Kommen wir nun zur Ausstattung und damit zu einem Kapitel, in dem das ENGWE L20 Boost im Test wirklich gut abschneidet. Mit 86,8 % liegt es hier klar im oberen Bereich, was man aber auch recht schnell merkt, sobald man sich die einzelnen Komponenten genauer anschaut.
Fangen wir vorne an – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Frontbeleuchtung ist hell und sorgt für eine gute Ausleuchtung der Straße. Was mir persönlich etwas weniger gefällt, ist die Position des Lichtes. Durch den vorderen Gepäckträger sitzt das Licht relativ tief, wodurch der Lichtkegel ebenfalls sehr niedrig liegt. Das ist nicht dramatisch, aber ich finde, je höher das Licht montiert ist, desto mehr sieht man vom Weg. Insgesamt ist die Ausleuchtung aber gut und mehr als ausreichend.
Hinten dagegen ist das Licht einfach der Wahnsinn. Das ENGWE L20 Boost hat ein integriertes Bremslicht, was bei E-Bikes dieser Preisklasse absolut nicht üblich ist und tatsächlich ein echtes Highlight darstellt. Dazu kommt das moderne, schlanke Design des Rücklichts, das am Bike richtig gut aussieht und auch tagsüber positiv auffällt.

Natürlich liefert ENGWE sowohl vorne als auch hinten Schutzbleche mit. Diese sitzen stabil, erfüllen ihren Zweck und machen das Bike alltagstauglich – gerade bei wechselhaftem Wetter ein Muss.
Teilweise bessere Qualität als bei etablierten Anbietern
Wichtig ist mir an dieser Stelle auch mal Lob loszuwerden. Wir haben zu Hause noch 4 Jahre alte E-Bikes von Cube im Einsatz. Mit Blick auf die Komponenten schneiden beide nicht gerade besser ab. Gerade die Plastik-Schutzbleche wirken im Vergleich zum ENGWE einfach billig.
Der hintere Gepäckträger ist ebenfalls ordentlich verarbeitet und kann bis zu 25 kg tragen. Allerdings sollte man wissen, dass es hier keine klassische Klammer gibt, um Dinge festzuklemmen. Ein Korb oder Spanngurt ist daher empfehlenswert. Vorne gibt es ebenfalls einen Gepäckträger, der direkt mitgeliefert wird. Dieser trägt zwar nur 3 kg, eignet sich aber perfekt für kleinere Gegenstände oder eine kleine Tasche.
Überrascht hat mich das Display. Wir hatten zuletzt das Cecotec Avanti im Test, dessen Display ist gut – aber das ENGWE legt hier nochmals eine Schippe drauf. Die Anzeige ist klar, groß und gut ablesbar, selbst bei direktem Sonnenlicht. Das macht im Alltag einen riesigen Unterschied und wirkt ehrlicherweise besser als bei meinem Bosch-Display.
Einfache App für ENGWE-Nutzer
Zusätzlich gibt es eine App. Sie ist eher allgemein gehalten, bietet aber dennoch ein paar fahrzeugspezifische Funktionen, wie z. B. Infos zum Akkustand oder die Möglichkeit, bestimmte Einstellungen vorzunehmen. Kein Must-Have, aber definitiv ein nettes Extra.
Was mir dagegen fehlt, ist ein USB-Port. So haben etwa die neueren E-Scooter in unserem Test haben das bereits integriert, und gerade auf längeren Touren wäre es praktisch, sein Smartphone direkt am Bike laden zu können. Hier hätte ENGWE ruhig etwas spendabler sein dürfen.
Gut gefällt mir dagegen, dass ein Großteil der notwendigen Reflektoren bzw. Blinker vorhanden ist. Lediglich an den Rädern sollte noch ein zweiter Reflektor angebracht werden, um komplett StVZO-konform zu sein.
Abschließend liefert ENGWE noch sämtliches Werkzeug mit, das man für den Zusammenbau oder kleinere Nachjustierungen braucht. Ein kleines, aber sehr hilfreiches Detail.
Insgesamt ist die Ausstattung des ENGWE L20 Boost wirklich gut und bietet viele Features, die man in dieser Preisklasse nicht immer findet – einige davon sogar deutlich über dem Standard.
Sicherheit: Gute Bremswerte, solider Schutz, aber ohne echte „High-End“-Features
Kommen wir nun zum letzten Kapitel: der Sicherheit. Und auch hier zeigt das ENGWE L20 Boost eine insgesamt solide Leistung, auch wenn ein paar Punkte fehlen, die wir uns bei einem modernen E-Bike durchaus wünschen würden.
Fangen wir mit dem Wichtigsten an: den Bremsen. In unseren Tests lagen die Bremswege bei 6,27 m vorne, 7,13 m hinten und 6,22 m im kombinierten Bremsvorgang – alles gemessen aus 25 km/h. Das sind sehr ordentliche Werte und bewegen sich genau in dem Bereich, den wir von einem gut eingestellten E-Bike erwarten. Gerade der kombinierte Bremsweg überzeugt, denn im Alltag bremst man eben selten nur vorne oder hinten, sondern fast immer beides gleichzeitig.

Das Licht spielt natürlich ebenfalls eine sicherheitsrelevante Rolle, aber da wir es bereits im Ausstattungskapitel bewertet haben, greifen wir das hier nur kurz auf. Wichtig ist: Die Sichtbarkeit ist gut, und vor allem das starke Rücklicht mit Bremsfunktion ist ein echtes Plus.
Einen Punktabzug gibt es allerdings beim Pannenschutz. Das ENGWE L20 Boost hat keinen besonderen Schutz gegen platte Reifen. Bei einem Fatbike fällt das zwar weniger stark ins Gewicht, weil viel Luftvolumen vorhanden ist, aber ein zusätzlicher Durchstichschutz wäre trotzdem wünschenswert. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, kann später pannensichere Reifen oder entsprechende Einlagen nachrüsten.
Auch einen Diebstahlalarm sucht man vergeblich – Funktionen wie bei VanMoof oder ähnlich smarten Bikes gibt es beim ENGWE nicht. Deshalb empfehlen wir ganz klar: Nimm den Akku jedes Mal mit, wenn du das Bike irgendwo abstellst. Das macht es Dieben deutlich schwerer und schützt gleichzeitig den Akku vor Witterungseinflüssen.
Positiv fällt dagegen der Schutz gegen äußere Einflüsse aus. Mit IPX6 ist das Bike gut gegen starken Regen gewappnet, und der IP7X-Staubschutz sorgt dafür, dass auch feiner Schmutz und Staub dem System kaum etwas anhaben können. Das ist vor allem für diejenigen wichtig, die viel auf Schotterwegen oder abseits befestigter Straßen unterwegs sind.
Was man jedoch fairerweise erwähnen muss: Auch wenn der Schutz gegen Wasser und Staub gut ist, sind die Materialien punktuell nicht optimal gegen Rost gesichert. Das haben wir bereits bei der Verarbeitung angesprochen. Deshalb empfehlen wir unbedingt eine Wachsschicht oder Korrosionsschutz-Behandlung – gerade an Schrauben, Kanten und dem Gepäckträger.
Insgesamt liefert das ENGWE L20 Boost eine gute Sicherheitsausstattung ab. Die Bremswerte sind stark, der Wetterschutz überzeugt, und abgesehen vom fehlenden Diebstahlalarm und Pannenschutz gibt es hier wenig zu kritisieren. Damit kommt das Bike im Kapitel Sicherheit auf 78,3 %, was absolut im soliden Bereich liegt.

Die Stärken und Schwächen des ENGWE L20 Boost
Bevor wir gleich zum Fazit kommen, werfen wir noch einen schnellen, kompakten Blick auf die wichtigsten Stärken und Schwächen des ENGWE L20 Boost. Nach mehreren Wochen Praxistest lassen sich die Punkte ziemlich klar einordnen.
- Sehr kräftiger Motor mit dynamischem Drehmomentsensor und sattem Antritt
- Boost-Taste sorgt für richtig starken Schub
- Hohe Reichweite in Eco und Normal
- Extrem hoher Komfort dank aufrechter Sitzposition, bequemen Sattel und BMX-Lenker
- Zwei Gepäckträger im Lieferumfang
- App-Anbindung für zusätzliche Infos und Einstellungen
- Solider Wasser- und Staubschutz
- Preis-Leistung insgesamt sehr stark
- Teilweise Schwächen bei der Verarbeitung
- Schloss lässt sich immer entnehmen
- Gibt nur eine Einheitsgröße
- Frontlicht sehr tief montiert
Fazit: Das ENGWE L20 Boost überzeugt die Tester
Das ENGWE L20 Boost hat uns im Test wirklich positiv überrascht. Der Motor liefert dank Drehmomentsensor und Boost-Taste ein dynamisches Fahrgefühl, das man in dieser Preisklasse selten findet. Kombiniert mit der hohen Reichweite, der extrem bequemen Sitzposition und der guten Ausstattung entsteht ein rundes Gesamtpaket, das im Alltag richtig Spaß macht.
Natürlich ist nicht alles perfekt – der Motor ist etwas lauter, es fehlt ein Diebstahlalarm und auch ein Pannenschutz wäre schön gewesen. Trotzdem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut. Mit 85,42 % Gesamtwertung zählt das L20 Boost zu den empfehlenswerten E-Bikes im Test und eignet sich für Pendler, Tourenfahrer und alle, die ein kräftiges, komfortables und vielseitiges Bike suchen.
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