Zusammenfassung
Verarbeitung
81 %
Antrieb
82 %
Fahrverhalten
86 %
Reichweite
83 %
Zum Heybike EC 1-ST

E-Bikes erlebten während der Pandemie ihren Durchbruch. Doch alles, was begehrt ist, ist oftmals auch entsprechend teuer. E-Bikes unter 2.000 € sind noch immer eine Seltenheit – und oftmals nicht wirklich gut. Doch gilt noch immer der Grundsatz, dass Qualität ihren Preis hat? Ich habe das Heybike EC 1-ST ausführlich getestet und möchte dir in diesem Testbericht zeigen, wie sich das E-Bike die letzten 100 Kilometer geschlagen hat.

Hierfür habe ich das Heybike EC 1-ST gleich in mehrere Kategorien getestet. Lass uns also loslegen und schauen, warum ich dir das Heybike E-Bike wärmstens empfehlen kann.

1. Mein erster Eindruck zum Heybike EC 1-ST

Als mich Heybike kontaktierte, war ich gespannt. Im ersten Moment war ich verwirrt, denn ich habe erst an die etablierte Marke Haibike gedacht.

Einen Moment später packte mich jedoch die Überzeugung und sogar etwas Begeisterung. Immerhin habe ich die Chance, ein komplett neues E-Bike zu fahren. Spannend ist zudem der Preis, denn das Haibike kostet weniger als 1.300 € und liegt damit auf dem Niveau eines normalen Fahrrads.

Nach nur drei Tagen begrüßte mich mein DHL-Fahrer mit dem freundlichen Hinweis, dass wieder ein Paket für mich angekommen sei – es waren in letzter Zeit ein paar mehr. Also Paket entgegengenommen und direkt mit dem Unboxing begonnen.

Das Heybike EC 1-ST ist gut verpackt. Die vormontierten Pedale sind mit Plastik geschützt, damit diese nicht durch den Karton drücken. Am besten entpackst du das E-Bike zu zweit, um nichts zu beschädigen.

Im Karton befindet sich das lose Vorderrad, der Lenker, die Pedale und etwas Zubehör. Im ersten Schritt solltest du den Fahrradständer anbringen, um das Fahrrad sicher abzustellen. Anschließend geht es an den Lenker. Hier musst du wie beim E-Scooter noch die Kontakte verbinden und am besten testen, ob alles funktioniert. Also kurzer Klick auf die Power-Taste und alles funktioniert.

Nun solltest du das Vorderrad montieren. Beachte hierbei, dass du den Bremsklotz in der Bremse behältst, bis du das Rad einsetzt. Die Montage gelingt insgesamt recht zügig. Lediglich die Montage des vorderen Schutzbleches ist etwas fummelig – aber ich habe hier auch nicht sonderlich viel Geduld.

Das Heybike EC 1-ST im Profil
Das Heybike EC 1-ST wirkt hochwertig und modern

Nach rund 20 Minuten steht das Heybike EC 1-ST fertig da und kann optisch direkt überzeugen. Mir wurde das E-Bike im schönen hellblau zur Verfügung gestellt und ich kann die Farbe nur empfehlen. Auch die generelle Verarbeitung wirkt auf den ersten Blick hochwertig – hierzu im weiteren Verlauf des Testberichts aber mehr.

Insgesamt liefert das EC 1-ST einen guten ersten Eindruck und macht Lust auf mehr.

Die technische Details vom Heybike EC 1-ST im Überblick

Lass uns nun gemeinsam einen Blick auf die technischen Details des Heybike EC 1-ST werfen. Das Pedelac kommt in einer Standardgröße und eignet sich für Fahrer mit einer Größe von 155 bis 185 cm. Ich bin 178 cm groß und konnte das Fahrrad gut auf meine Größe anpassen.

Heybike EC 1-ST Hinterrad Nabenmotor
Das Heybike setzt auf einen Nabenmotor am Hinterrad – und große Scheibenbremsen

Auf den ersten Blick nimmt man beim EC 1-ST gar nicht wirklich wahr, dass es sich um ein Pedelac handelt. Grund hierfür ist der gut im Rahmen integrierte Motor und der Hinterradnabenmotor. Letzter befindet sich direkt im Hinterrad, sodass es nicht den E-Bike-typischen Aufbau an den Pedalen gibt.

Der verbaute Motor bietet 250 W und ist eine Eigenentwicklung. Dementsprechend ist hier kein namhafter Motor von Bosch, Yamaha, Brose oder Shimano verbaut. Die integrierte Batterie kommt mit 10 Ah und 36 V Spannung daher. Somit ergibt sich eine Akkuleistung von 360 Wh. Eine Akkuladung dauert rund 4 bist 5 Stunden.

Heybike EC 1-ST
Heybike EC 1-ST
Bewertung
Listenpreis1.249,00 €

Vorteile
  • Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Sehr gute Abstufung der Fahrmodi
  • Schön integrierter Akku
  • Display mit vielen Informationen
  • Geringes Gewicht für ein E-Bike
Nachteile
  • Schläuche sind nicht wirklich gut
  • App ohne viele Funktionen
  • Recht kleiner Akku

Der im Vergleich zum Wettbewerb kleine Akku hat allerdings einen großen Vorteil, denn das E-Bike wiegt lediglich 19,2 kg. Damit gehört das Heybike EC 1-ST zu den leichteren Pedelecs im Vergleich.

Bei der Schaltung setzt Heybike auf eine 7-Gang-Kettenschaltung. Der verbaute Zahnkranz hat 14 bis 28 Zähne und bietet damit eine gute Spreizung.

Heybike Schriftzug auf dem EC 1-ST
Die Lackierung und der Schriftzug sehen sehr gut aus

Erwähnenswert ist auch das Display. Dieses ist ebenfalls eine Eigenentwicklung und bietet im Vergleich zu günstigen Bosch-Systemen recht viele Informationen. So siehst du stets die aktuelle Spannung, die zurückgelegte Strecke und den ausgewählten Fahrmodus.

Insgesamt stehen dir hier auch 5 Unterstützungsstufen zur Verfügung. Sehr gut ist zudem die Schiebehilfe, welche du über die Motorsteuerung aktivieren kannst.

Was beim Heybike fehlt, ist eine Federung. Folglich eignet sich dieses E-Bike in erster Linie für Fahrten auf asphaltierten Untergründen. Die großen Reifen federn zwar auch gut, können aber nicht über die fehlende Federung hinwegtäuschen.

Fehlende Heckbeleuchtung

Ein Manko beim Heybike EC 1-ST ist das fehlende Rücklicht. Dieses ist laut StVZO erforderlich, um mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilzunehmen. Hier musst du als ein separates Rücklicht kaufen. Ein Anschluss zur Montage eines Rücklichts ist nicht vorhanden.

Insgesamt liefert das Heybike somit gute technische Details. Das fehlende Rücklicht ist etwas schade aus meiner Sicht. Die verbauten Komponenten sind für den aufgerufenen Preis gut und hinterlassen einen stimmigen Eindruck.

Die Verarbeitung überzeugt im Test des Heybike EC 1-ST

Im ersten Teil unseres Testverfahrens prüfen wir, wie gut die Fahrräder verarbeitet sind. Für die Bewertung relevant sind folgende Aspekte:

  • Rahmen: Wir prüfen die Verarbeitungsqualität des Rahmens und schauen, ob die Schweißnähte fachgerecht ausgeführt wurden.
  • Lackierung: Wie gut ist die Lackierung des Fahrrads, gibt es abgeplatzte Stellen und wie empfindlich ist der Lack?
  • Schaltung: Welche Schaltung wurde verbaut und funktioniert diese problemlos?
  • Bereifung: Welche Reifen hat der Hersteller verbaut und wie stark kann man diese aufpumpen?
  • Komponenten: Wie steht es um die Qualität der restlichen Komponenten wie Klingel, Griffe, Display und Schutzbleche?
  • Design: Hier bewerten wir das allgemeine Design des Fahrrads.

Im Test kann das Heybike E-Bike weitestgehend überzeugen. Der Rahmen wirkt auf den ersten Blick hochwertig verarbeitet. Die Schweißnähte sind weitestgehend sauber verarbeitet. Für den aufgerufenen Preis ist das mehr als in Ordnung. Wirkliche Mängel konnte ich während meiner Testfahrten nicht feststellen.

Auch die Lackierung ist gelungen. Mein Testmodell kommt im schönen Türkis daher und bietet eine gute Lackierung. Ich konnte weder Bläschen noch Abplatzungen am Lack erkennen. Dafür ist der Lack aber anfällig für Kratzer. Nach wenigen Fahrten hatte ich bereits erkennbare Lackabplatzungen.

Heybike EC 1-ST mit Shimano-Schaltung

Bei der Schaltung setzt Heybike auf die Komponenten von Shimano. Allerdings handelt es sich um die günstigste Shimano-Schaltung auf dem Markt. Das ist aus meiner Sicht nicht weiter schlimm, denn die Schaltung passt perfekt zum Fahrrad und ermöglicht einfache und genaue Schaltvorgänge. Die Schalthebel am Lenkrad sind etabliert und die Bedienung keine wirkliche Herausforderung.

Wer das Heybike für Bergfahrten und Offroad-Abenteuer verwenden möchte, sollte sich dennoch nach einer Alternative umschauen. Hier wirst du langfristig nicht wirklich zufrieden mit der verbauten Schaltung sein.

Die Schaltung ist ab Werk wirklich gut eingestellt. Die Spreizung ist aus meiner Sicht auch gut. So gelingen kleine Anstiege auch ohne Motorunterstützung. Im höchsten Gang erreichst du mit dem Heybike entspannt die maximale Reisegeschwindigkeit von 25 km/h.

Das Profil des Radmantels ist etwas ungewöhnlich beim Heybike EC 1-ST
Das Profil des Radmantels ist etwas ungewöhnlich beim Heybike EC 1-ST

Bei der Bereifung muss ich dahingegen etwas Kritik anbringen. Einerseits handelt es sich nur um 26-Zoll große Reifen. Für die Zielgruppe eines E-Bikes sind größere Reifen in der Regel sinnvoller. Meine Kritik bezieht sich hier jedoch auf die verbauten Komponenten.

Heybike setzt auf Teile aus chinesischer Fertigung. Das ist nicht wirklich schlimm, würde die Qualität passen. Auf der Bereifung steht, dass die Reifen mit maximal 3 Bar befüllt werden können. Also habe ich kurzerhand meine elektrische Fahrradpumpe angeschmissen, um die Reifen zu befüllen. Am Vorderrad hat das auch perfekt funktioniert. Im Hinterrad ist der Schlauch bei rund 2,5 bar geplatzt.

Der Schlauchwechsel im Hinterrad ist kompliziert

Durch den geplatzten Reifen musste das komplette Hinterrad demontiert werden. Dieses ist auch nicht mit einem Schnellspanner versehen, sodass hier nur der Ausbau mit Werkzeug übrig bleibt. Anschließend musste ein neuer Schlauch installiert und das Fahrrad wieder zusammengesetzt werden.

Das defekte Hinterrad hat mich wirklich geärgert. Hier sollten die Hersteller direkt auf hochwertige Komponenten setzen oder die Teile vor der Abnahme wenigstens mit dem maximalen Druck testen – dann würde so ein Defekt beim Kunden nicht passieren.

Gute Komponenten aus eigener Fertigung

Die weiteren Komponente konnte mich überzeugen. Besonders gut finde ich die Schutzbleche. Diese bestehen zwar nur aus Kunststoff, dafür lassen sie sich sehr einfach montieren. Auch die Breite der Schutzbleche ist gut, sodass Spritzwasser aus Pfützen kein Problem darstellt.

Was ebenfalls etwas schade ist, ist die generelle Beleuchtung des E-Bikes. Am Lenkrad befindet sich eine gute LED-Beleuchtung, die auch bei Nacht eine gute Ausleuchtung schafft.

Die Ausleuchtung des Heybike EC 1-ST ist bei Nacht gut
Das Heybike EC 1-ST bietet eine helle Frontbeleuchtung, die auch bei Nacht ausreichend Licht spendet.

Allerdings hat Heybike das Kapitel der Beleuchtung für den deutschen Markt nicht zu Ende gedacht. So befindet sich in den Rädern lediglich ein Katzenauge. Um dein neues Heybike fit für den Straßenverkehr zu machen, solltest du einfach die Katzenaugen entfernen. Der Mantel des Reifens hat einen integrierten Reflektorstreifen, mit dem du auch bei Nacht gut zu erkennen bist.

Das erforderliche Rücklicht wurde dahingegen gar nicht verbaut. Auch ein Kabel zur Montage eines Rücklichts gibt es nicht. Das ist schade, denn so musst du ein separates, batteriebetriebenes Licht anbringen. Immerhin gibt es bereits den gesetzlich erforderlichen Reflektor an der Sattelstütze.

Beim Lenkrad gibt es dahingegen wenig zu meckern. Das verbaute Display ist zwar eine Eigenentwicklung, dafür gefällt mir dieser allerdings recht gut. Meine Frau fährt ein Cube E-Bike mit dem Bosch INTUVIA Display. Dieses bietet nicht sonderlich mehr Funktionen und kostet ungleich mehr.

Das Display des Heybike EC 1-ST gibt viele Informationen wieder
Auf dem Display findest du viele Informationen zur aktuellen Fahrt

Auch die Griffe gefallen mir gut. Auf langen Strecken könnten diese besser gefedert sein. Dafür sind sie etwas verlängert und bieten eine gute Grifffläche. Wie lange das Kunstleder im Alltag hält, wird sich dahingegen erst mit der Zeit zeigen. Schade finde ich an dieser Stelle noch die verbaute Klingel. Es ist nur ein kleines Detail, aber hier wäre eine bessere Klingel ein gutes Investment gewesen. Gerade bei schlechten Untergründen neigt die Klingel zum Klimpern.

Das Heybike hinterlässt einen weitestgehend guten Eindruck

Ehrlicherweise hinterlässt das Heybike einen insgesamt wertigen Eindruck. Bei den verbauten Komponenten handelt es sich zwar nicht um die Nonplusultra Markenteile, dafür funktioniert alles reibungslos. Die Verbreitung ist gut und aus preislicher Sicht finde ich die Verarbeitung wirklich gut.

Schlussendlich sollte Heybike bei der Beleuchtung noch etwas nachlegen. Das Fehlen des Rücklichts sowie das fehlende zweite Katzenauge zeigt, dass das Fahrrad nicht primär für den deutschen Markt gebaut wurde.

Insgesamt erzielt das Heybike bei der Bewertung solide 81 %. Die kleinen Mängel sorgen für Punktabzug, sollten in der Preisklasse aber keine sonderlich große Rolle spielen.

Verarbeitung
81 %

Wie gut ist der Motor des Heybike EC 1-ST im Test?

Im zweiten Teil unseres Tests widmen wir uns dem Antrieb. Dieser hat eine gesetzeskonforme Dauerleistung von 250 W. Der Motor ist anders als bei zahlreichen E-Bikes mit Bosch-Motor im Hinterrad integriert.

Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass das Heybike Fahrrad nicht wirklich nach einem E-Bike aussieht. Vor meinem Test war ich etwas verwirrt aufgrund des geringen Drehmoments. Der Hersteller gibt die Leistung des Motors mit nur 37 Nm an. Damit soll das Pedelac Steigungen von bis zu 10 Grad erklimmen können.

Die Steuerung des Motors erfolgt über die Steuerung am Lenker
Die Steuerung des Motors erfolgt über die Steuerung am Lenker

Im Test des Heybike EC 1-ST konnte der Motor überzeugen. Die 37 nm sorgen für eine angenehme Beschleunigung und unterstützen im Bedarfsfall. Die verbaute 7-Gang-Schaltung passt perfekt zum Motor.

Die Steuerung des Motors erfolgt über die verbauten Pedalsensoren. Diese funktionieren wirklich hervorragend und sorgen für Unterstützung, sobald du in die Pedale trittst.

Einen direkten Vergleich mit einem Mittelmotor kann der Hinterradnabenmotor beim Heybike nicht gewinnen. Mir gefällt die Beschleunigung trotzdem gut.

Der Pedalsensor befindet sich in der linken Pedale. Wenn du diese am Tiefpunkt einfach nach vorn und hinten bewegst, wird ein Impuls an den Motor gesendet. Allerdings führte das in unserem Test auch dazu, dass das EC 1-ST trotz Bremsen erneut beschleunigte.

Für den Test der Steigkraft habe ich das Heybike auf eine Tour durch den Elm entführt. Hier konnte das Pedelec überzeugen. Durch die gute Schaltung waren Steigungen keine Herausforderung und die angegebenen 10 % Steigfähigkeit schafft das E-Bike problemlos. Allerdings musst du hier natürlich eigenständig in die Pedale treten, denn einen Gasgriff, der in Deutschland ohnehin nicht erlaubt ist, gibt es bei diesem Fahrrad nicht.

Insgesamt gefällt mir der Motor und das gesamte Konzept recht gut. Es ist stets ausreichend Leistung vorhanden, um auch normale Anstiege problemlos bewältigen. Im direkten Vergleich zu einem Mittelmotor schneidet das Heybike jedoch etwas schwächer ab. Damit erzielt das Heybike EC 1-ST in diesem Testabschnitt eine gute Bewertung von 82 %.

Motor
82 %

Angenehmes Fahrverhalten überzeugt im Test des Heybike EC 1-ST

Lass uns nun zum wohl wichtigsten Faktor beim Kauf eines E-Bikes kommen, dem Fahrverhalten. Hier sehe ich die Paradedisziplin des Heybike.

Ich habe mehrere E-Bikes und Fahrräder im Einsatz. Das große Problem heutiger Modelle ist oftmals das Gewicht, denn durch die verbauten Akkus sind die Modelle oftmals träge, wenn der Motor nicht an ist. Beim Heybike EC 1-ST ist das nicht der Fall, denn mit seinen 19,2 kg ist das Fahrrad für ein E-Bike vergleichsweise leicht.

Bei Fahrrädern spürt man ein hohes Eigengewicht

Fährst du ein E-Bike, ist das Fahrgefühl bei aktiviertem Motor sehr angenehm. Sobald der Motor jedoch abschaltet, spürst du in erster Linie das Eigengewicht. Hier lohnt es sich, wenn das Fahrrad nicht übermäßig schwer ist.

Als Mann konnte ich mich auch mit dem niedrigen Einstieg des Heybike EC 1-ST anfreunden. Wer ein E-Bike mit Trapezrahmen sucht, der sollte sich unseren Test zum Heybike EC 1 anschauen. Hierbei handelt es sich um das identische E-Bike mit leicht anderen Farben – es gibt einen schwarzen Rahmen anstatt des dezenten Rosas.

Heybike gibt an, dass das Fahrrad für Fahrer zwischen 155 und 185 cm geeignet ist. Mit meinen 178 cm konnte ich hier eine bequeme Position finden. Auch meine Frau konnte mit ihren 170 cm bequem mit dem Heybike fahren. Eine wichtige Anmerkung an dieser Stelle ist die maximale Belastung. Diese gibt Heybike mit 150 kg an. Das ist sehr gut, denn so kannst du neben dir auch noch Fahrradtaschen montieren und diese mit dem Wocheneinkauf befüllen, ohne dass das Fahrrad zu schwer beladen wird.

Das Heybike EC 1-ST auf sandigen Untergrund
Auch auf Feldwegen und sandigen Wegen lässt sich das Heybike EC 1-ST problemlos bewegen

Guter Fahreindruck auf 100 km Testfahrt

Primär nutze ich mein Fahrrad immer, um zwischen Arbeit und Wohnung zu pendeln. Hierfür ist das Heybike perfekt. Der Akku lässt sich herausnehmen und einfach in der Wohnung laden. Der Fahrkomfort ist auf asphaltierten Straßen ebenfalls gut. Kleinere Unebenheiten gehen zwar direkt auf das Sitzfleisch, doch das ist nicht weiter schlimm.

Fährst du häufiger Feldwege oder schlechte Straßen, solltest du allerdings ein Fahrrad mit Federung kaufen. Der Motor fühlt sich ehrlicherweise nicht an, als hätte er nur 37 Nm. Eine Besonderheit beim Heybike ist Einstellbarkeit der Höchstgeschwindigkeit. Mithilfe der App kannst du eine Unterstützung bis 45 km/h wählen – das ist in Deutschland für ein Pedelec nicht erlaubt.

Allerdings schaffte der Motor in unserem Test nicht die eingestellten 45 km/h. Dennoch reichte es für 36 km/h auf einem Radweg. Grundsätzlich darfst du mit einem Pedelec nicht eine solche Geschwindigkeit fahren. Insbesondere bei einem Unfall kann das im Falle einer Prüfung dazu führen, dass die Versicherung nicht bezahlt.

Gut ist dahingegen, dass du über die App die Unterstützungsstufen festlegen kannst. Standardmäßig kannst du zwischen Stufe 0 bis 3 wählen. Mit einem einfachen Klick erweiterst du die Einstellung auf 5 Stufen und schaffst somit eine bessere Spreizung zwischen den Fahrmodi.

Beim Pendeln habe ich das Bike meistens auf der Stufe 3 oder 4 gefahren. Außerdem habe ich die Unterstützung etwas erhöht, um schneller von A nach B zu kommen. Hier konnte mich das Heybike überzeugen. Du solltest allerdings den Gepäckträger hinzubuchen, um ein bestmögliches Alltagsfahrrad zu bekommen.

Auf meiner längeren Teststrecke von Braunschweig nach Wolfsburg fahre ich regelmäßig am Mittellandkanal. Der Weg ist nicht sonderlich gut und besteht nur aus Splitt. Hier ist das EC 1-ST weitestgehend gut aufgehoben. Der Federungskomfort ist bei anderen Fahrrädern mit Federung allerdings besser. Gerade für längere Strecken lohnt sich ein Upgrade beim Sattel.

Insgesamt liefert das Heybike EC 1-ST einen guten Fahreindruck. Lediglich beim Federungskomfort kann der Hersteller noch mal etwas nachlegen. Möchtest du dein Fahrrad ausschließlich auf asphaltierten Straßen bewegen, ist dir das sicherlich weniger wichtig.

Fahrverhalten
86 %

Wie weit schafft es das Heybike EC 1-ST im Test?

Für meinen Test habe ich das Heybike EC 1-ST auch auf dessen Reichweite untersucht. Der Hersteller verbaut hier einen Akku mit 10 Ah und 36 V. Somit ergibt sich einen Akkukapazität von 360 Wh. Heybike selbst gibt eine theoretische Reichweite von 100 km an und hier war ich bereits etwas skeptisch.

Mein Cube Nuride Hybrid Pro 625 kommt mit einer 625 Wh Batterie und schafft mit dem starken 85 Nm Bosch Motor im Eco-Modus rund 140 km.

Folglich habe ich bereits erwartet, dass das Heybike die avisierten 100 km nicht schafft oder nur unter perfekten Bedingungen. So müsste die Temperatur perfekt sein, das Gewicht gut, der Druck auf den Reifen hoch und fast kein Wind herrschen, um die 100 km zu schaffen.

Ladebuchse für den Akku des Heybike EC 1-ST
Ladebuchse für den Akku des Heybike EC 1-ST

Im Test habe ich dann schlussendlich auch 62 km mit einer Akkuladung geschafft. Dabei hatte ich die Stufe 2 von 5 aktiviert. Meistens bin ich außerhalb des Unterstützungsbereichs gefahren, sodass hier etwas Reichweite gespart werden konnte.

Für einen 360 Wh Akku ist dieser Ergebnis gut. Etwas kritisch sehe ich den Akku trotzdem, denn dieser hat nur eine Spannung von 36 V und verliert damit deutlich an Kraft, wenn der Batteriestand sinkt. Hier wäre ein hochwertigerer Akku besser gewesen.

 

Akku
83 %

Die Heybike App im Test

Im letzten Teil meines Testberichts möchte ich noch kurz auf die Heybike App eingehen. Diese habe ich mit einem iPhone 15 Pro Max getestet.

Bevor du die App verwenden kannst, musst du dir ein Konto erstellen. Die Einrichtung geht vergleichsweise einfach von der Hand. Anschließend musst du dein Heybike noch mit der App verbinden. Hierfür aktivierst du einfach das Fahrrad und suchst in der App nach dem Fahrrad. Die Einrichtung geht schnell und reibungslos.

In der App siehst du direkt, welches Bike du verbunden hast. In meinem Fall wurde sogar die richtige Farbe gewählt – sehr gut. Die Übersetzung in der App finde ich nicht so gut und einige Funktionen sind nicht selbsterklärend.

Gute Übersicht in der Heybike App
Die Übersicht in der App ist gut, die Übersetzung weniger.

Auch die Icons in der App sind nicht selbsterklärend. Allerdings kannst du über die App direkt auf die Einstellungen des E-Bikes zurückgreifen.

Im ersten Schritt kannst du auswählen, wie viele Fahrmodi du über das Display auswählen möchtest. Im Zuge meines Tests fand ich es sehr angenehm, gleich aus fünf Modi auszuwählen. Hierfür habe ich die Funktion 1-5 verwendet.

Auswahl der Fahrmodi in der Heybike App
In der App kannst du die Anzahl der Unterstützungsstufen auswählen.

Besonders cool ist die Personalisierung des Fahrrads. So kannst du deine Maximalgeschwindigkeit festlegen. Hier gibt Heybike bis zu 45 km/h an. Die Benutzerhöchstgeschwindigkeit ist deine individuelle Einstellung. Aus Versicherungsgründen solltest du hier maximal 25 km/h auswählen.

Individualisierung Heybike
Individualisierung Heybike EC 1-ST

Mit der Einstellung der PAS-Empfindlichkeit stellst du ein, wie schnell der Motor dich unterstützen soll. Bei einer hohen Empfindlichkeit reicht bereits leichtes Treten aus, um schnell vom Fleck zu kommen – eine perfekte Einstellung für Pendler. Außerdem fällt es so kaum auf, dass das Heybike lediglich 37 Nm Drehmoment besitzt.

Außerdem kannst du über die App auch deine Stecken nachverfolgen. In meinem Fall wurden die Fahrten allerdings nicht dokumentiert, was etwas schade ist.

Insgesamt habe ich daher die App lediglich zur initialen Einstellung des E-Bikes verwendet. Eine mehrfache Nutzung ergibt zum aktuellen Zeitpunkt nur wenig Sinn.

Fazit: Das Heybike EC 1-ST ist ein tolles E-Bike zum fairen Kurs

Das Heybike EC 1-ST hat mir während des Tests echt Spaß gemacht. Das E-Bike überzeugt mit einer guten Verarbeitung, setzt aber auf wenige Markenkomponenten.

Dafür ist der Einstieg gut gestaltet und es lässt sich einfach eine gute Position finden. Das Display ist gut und gibt viele Fahrdaten wieder. Der Motor ist zudem recht stark und täuscht dank der Software über das vergleichsweise geringe Drehmoment hinweg.

Im direkten Vergleich mit teureren E-Bikes offenbaren sich einige Schwächen. So ist die Akkuspannung und -kapazität etwas gering. Dafür reicht der Akku mit einer Reichweite von rund 60 km jedoch auch für längere Touren aus.

Ein Highlight, wenngleich natürlich nicht erlaubt, ist die Motoreinstellung. Diese erinnert mich an das VanMoof 2, welches damals ebenfalls mehr als 30 km/h schaffte. Zum aufgerufenen Preis ist das Heybike aus meiner Sicht ein gutes E-Bike zum fairen Preis. Direkte Wettbewerber wie das Sushi Maki 3.0 ziehen hier den kürzeren.

Allerdings musst du beim Heybike noch ein Rücklicht kaufen und zwei zusätzliche Katzenaugen installieren, um dieses im Straßenverkehr bewegen zu dürfen.


Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.