VanMoof ist zurück – und wie! Mit dem VanMoof S6 meldet sich die einstige Kultmarke im Segment der smarten City-E-Bikes eindrucksvoll zurück und zielt direkt auf urbane Pendler, die ein stylisches, kraftvolles und technisch cleveres E-Bike suchen. In unserem ausführlichen VanMoof S6 Test klären wir, ob das neue Modell wirklich das hält, was der Hersteller verspricht: mehr Reichweite, mehr Komfort und ein komplett überarbeitetes Antriebssystem mit satten 68 Nm Drehmoment.
Schon beim ersten Tritt wird klar: Das S6 ist kein gewöhnliches E-Bike. Aluminium-Rahmen, aufgeräumtes Design, ein neu entwickelter Vorderradmotor mit 250 Watt und smarte Features wie GPS-Tracking, App-Integration und ein Diebstahlschutz, der den Namen auch verdient – hier will VanMoof nicht nur aufholen, sondern wieder Maßstab sein.
Doch reicht das wirklich, um die starke Konkurrenz – allen voran das Cowboy 4 – herauszufordern? Wie gut schlägt sich der fest verbaute 487-Wh-Akku im Alltag, und wie weit kommt man tatsächlich mit einer Ladung? Und vor allem: Lohnt sich das S6 für Pendler, die täglich durch Stadtverkehr, Kopfsteinpflaster und Ampelstarts müssen?
Wir haben das VanMoof S6 auf Herz und Nieren getestet. Die Ergebnisse überraschen – im positiven Sinne, aber nicht ohne klare Kritikpunkte. Los geht’s.
Das VanMoof S6 ist neu und technisch besser denn je
Erster Eindruck & technische Details
Bevor wir uns in die Detailwertung stürzen, erst einmal der Blick auf das große Ganze: Wir hatten das VanMoof S6 für rund 24 Stunden im Alltag im Einsatz – mit allem, was dazu gehört: Pendeln durch die Stadt, Kopfsteinpflaster, kurze Sprints zur Ampel und ein paar bewusst längeren Strecken.

Schon nach den ersten Metern wird klar, dass sich beim S6 technisch einiges getan hat. Das neue Automatikgetriebe arbeitet unauffällig im Hintergrund und schaltet sauber durch, ohne dass du viel darüber nachdenken musst. Zusammen mit dem überarbeiteten Vorderradmotor, der deutlich feinfühliger anspricht als bei früheren VanMoof-Generationen, entsteht ein harmonisches und sehr direktes Fahrgefühl – ideal für den Stadtverkehr.
Ein wichtiger Baustein im Bedienkonzept ist die neue Smartphone-Halterung. Dein Handy wird zur zentralen Bedieneinheit: Navigation, Fahrdaten, Einstellungen – alles direkt im Blick. Unter der Haube sorgt eine verbesserte Steuerelektronik dafür, dass Motor, Schaltung, Beleuchtung und App deutlich stabiler zusammenarbeiten als früher. In Kombination mit dem Always-On-GPS-Tracking und dem überarbeiteten Kick-Lock ergibt das ein modernes und durchdachtes Gesamtpaket für den urbanen Alltag.

| Bewertung | |
| Listenpreis | 3.298,00 € |
- Modernes, zeitloses Design
- Hervorragende Konnektivität
- Extrem ergonomisches Fahren
- Boost-Taste für besseres Beschleunigen
- Gutes Automatikgetriebe
- Neues Kick-Lock und Apple Find My Integration
- Theft Protect als Option zum Diebstahlschutz
- Keine Federung vorhanden
- Weiterhin ein integrierter Akku
- Werkstattwahl durch Komponenten eingeschränkt
- Vorderradmotor tendiert zum Traktionsverlust
- Nur eine Fahrradgröße
Positiv fällt außerdem auf, dass VanMoof beim Thema Wartung und Service nachgelegt hat. Durch Handelspartner und eine insgesamt besser zugängliche Technik ist das S6 im Vergleich zu seinen Vorgängern weniger „Black Box“ und im Problemfall einfacher zu handeln. Dieser Fokus auf echte Verbesserungen gegenüber früheren Modellen macht sich auch unterwegs bemerkbar: Das S6 fühlt sich deutlich ausgereifter an als alles, was VanMoof bislang gebaut hat.
Trotz aller Fortschritte bleibt nicht alles perfekt. Der Akku ist weiterhin fest verbaut, was das Laden unflexibel macht, wenn du keinen Stromanschluss direkt am Abstellort hast. Auch Schnellladen ist nicht möglich – Vielfahrer sollten das im Hinterkopf behalten. Hinzu kommt ein leicht höheres Gewicht als bei manchen Konkurrenten, was vor allem dann auffällt, wenn das Bike getragen werden muss.
Und zuletzt bleibt der Frontmotor eine Geschmacksfrage. Manche mögen das direkte, kraftvolle Ziehen von vorne, andere bevorzugen einen Mittelmotor mit natürlicherem Fahrgefühl. Im Zusammenspiel mit der neuen Automatikschaltung wirkt das S6 jedoch stimmig – besonders für Pendler, die ein smartes, wartungsarmes und technisch starkes City-E-Bike suchen.
Mit diesem technischen Gesamteindruck im Hinterkopf starten wir jetzt direkt in den eigentlichen Test.
Verarbeitung und Design des VanMoof S6: Eine echte Designikone
Wenn man das VanMoof S6 zum ersten Mal vor sich stehen hat, versteht man sofort, warum dieses Modell aktuell als eines der schönsten E-Bikes des Jahres gehandelt wird. Vor allem das neue Blau ist in natura ein absoluter Hingucker – nicht schrill, sondern edel, modern und perfekt passend zur matten Lackierung, die dem Bike einen hochwertigen Premium-Look verpasst.

Mit 23,5 kg ist das S6 kein Leichtgewicht, aber für ein voll ausgestattetes City-E-Bike vollkommen im Rahmen. Ja, es ist ein kleines Stück schwerer als sein Vorgänger, aber im direkten Vergleich zu anderen Testkandidaten relativiert sich das schnell. Ein Beispiel: Das ENGWE L20 Boost bringt deutlich mehr Masse auf die Waage und fährt sich im Alltag entsprechend träger. Das VanMoof S6 bleibt dagegen angenehm handhabbar und wirkt trotz seines Gewichts stets agil.
Richtig beeindruckend wird es aber bei der Verarbeitungsqualität. Beim Aluminium-Rahmen sind nahezu keine sichtbare Schweißnähte erkennbar – die Übergänge sind so sauber gearbeitet, dass das Bike wie aus einem Stück wirkt. Lediglich bei der Kettenstrebe sieht man noch Schweißnähte, welche sich aber außerhalb des Sichtfelds befinden.

Die Lackierung sitzt perfekt, fühlt sich glatt an und ist frei von Ungenauigkeiten oder Kanten. Selbst an kleinen Details wie den Bremshebeln zeigt sich, wie ernst VanMoof das Thema Qualität nimmt. Diese sind massiv und hochwertig, sodass es kein billiges Kunststoffgefühl gibt.

Mein persönliches Highlight sind jedoch die nahezu unsichtbaren Kabel. Lediglich zwei Bremsleitungen sind sichtbar, verschwinden aber nach wenigen Zentimetern elegant im Rahmen. Das sorgt nicht nur für eine aufgeräumte Optik, sondern unterstreicht auch das futuristische Designkonzept, das VanMoof seit jeher verfolgt.
Unterm Strich spielt das VanMoof S6 bei der Verarbeitung in der obersten Liga. Für mich ist das eine glasklare 10/10. Das Bike fühlt sich an wie ein deutlich teureres Premium-Modell – und in dieser Preisklasse ist das ein Statement.

Auch beim Design setzt VanMoof ein Ausrufezeichen. Zwar bleibt die grundsätzliche Formsprache vertraut, doch die neuen Halo-Bars am Lenker und die geschärfte LED-Signatur verleihen dem S6 einen frischen, modernen Look. Es wirkt futuristischer, klarer definiert und insgesamt deutlich hochwertiger als seine Vorgänger – ohne den ikonischen VanMoof-Charakter zu verlieren.
In unserem Test gibt es für die Verarbeitung des VanMoof S6 eine Bewertung von 93 %.
Kann der Frontmotor des VanMoof S6 im Test überzeugen?
Beim Antrieb setzt VanMoof weiterhin auf einen Nabenmotor im Vorderrad. Das klingt für viele E-Bike-Fans zunächst ungewöhnlich, denn die meisten Hersteller vertrauen inzwischen auf Mittelmotoren. Doch das S6 zeigt eindrucksvoll, dass ein gut abgestimmter Frontantrieb absolut überzeugen kann.

Herzstück ist ein Motor mit einer Nennleistung von 250 W, der im VanMoof S6 nun satte 68 Nm Drehmoment auf die Straße bringt. Das sorgt nicht nur für kräftige Ampelstarts, sondern auch für spontanen Vortrieb, der richtig Laune macht. Offizielle Angaben zur Peakleistung gibt VanMoof nicht heraus, allerdings war beim Vorgänger S5 ein Motor von Bafang verbaut – und die Bauteile wirken nahezu identisch. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass auch hier eine Peakleistung von rund 500 W zur Verfügung steht.
Die Realität auf der Straße bestätigt das. In unserem Test erreichten wir mit Motorunterstützung eine GPS-gemessene Höchstgeschwindigkeit von 25,4 km/h – also genau dort, wo die Unterstützung legal endet. Darüber hinaus wird das Fahren deutlich anstrengender, da die Automatikschaltung nicht für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt ist und entsprechend keinen sinnvoll höheren Trittfrequenzbereich bietet.
Abseits der reinen Zahlen überzeugt der Motor aber vor allem durch sein Gefühl. Das S6 fährt sich extrem dynamisch und reagiert auf Pedaldruck ohne Verzögerung. Highlight dabei ist der Boost-Button, der das Bike auf Knopfdruck nach vorne katapultiert. Ob an der Ampel, beim Überholen oder auf kurzen Sprintstücken – das S6 lässt hier wirklich alles stehen.

Die neue Automatikschaltung harmoniert hervorragend mit dem Motor. Gangwechsel erfolgen unauffällig und organisch, ohne Ruckeln oder spürbare Übergänge. Das gesamte System wirkt, als hätte VanMoof hier endlich die Balance gefunden, die bei früheren Modellen teilweise fehlte.
Trotz der Power bleibt der Motor bemerkenswert leise. Kein Surren, kein Klackern, kein typisches E-Bike-Geräusch. Gerade im Stadtverkehr fühlt sich das unglaublich hochwertig an. Wer das S6 fährt, bekommt ein Paket, das nicht nur schnell, sondern auch akustisch zurückhaltend unterwegs ist – eine Kombination, die man in dieser Klasse selten findet.
Insgesamt liefert das VanMoof S6 in der Kategorie Performance ein beeindruckendes Gesamtpaket, das sowohl technisch als auch emotional überzeugt. Unser Testverfahren bestätigt diesen Eindruck mit einer starken Bewertung von 95 %.
Das VanMoof S6 bietet eine gute Reichweite
Im VanMoof S6 arbeitet ein 487 Wh Akku von Panasonic, der im Vergleichsfeld eine interessante Position einnimmt. Während ein Cowboy 4 lediglich 360 Wh bietet und klassische Touring- oder Trekking-E-Bikes mit Bosch-Systemen schnell bei 625 bis 750 Wh liegen, bewegt sich das S6 im gesunden Mittelfeld. Für den urbanen Raum ist das eine sehr gute Wahl – ausreichend Kapazität ohne unnötiges Mehrgewicht.
Technisch bleibt VanMoof seiner modernen Linie treu und setzt erneut auf ein 48-Volt-System. Gegenüber älteren Modellen wie dem S2 ist das ein massives Upgrade.
Darum ist eine höhere Spannung sinnvoll
Eine höhere Spannung bedeutet bei gleicher Leistung weniger Stromfluss, was wiederum weniger Wärmeentwicklung in Motor und Leitungen zur Folge hat. Das wirkt sich positiv auf Effizienz, Sicherheit und die gesamte Lebensdauer des Systems aus.
Ein weiterer Pluspunkt ist das neue Batterie-Management-System (BMS), das vom aktuellen VanMoof-Eigentümer McLaren stammt. Dieses überwacht jede einzelne Zellbank auf Spannung und Temperatur. Dadurch ist das S6 deutlich besser gegen Tiefentladung, Überhitzung und andere Batterierisiken geschützt – ein Bereich, in dem die Vorgängermodelle oftmals Kritik einstecken mussten.
Allerdings bleibt eine zentrale Schwäche bestehen: Der Akku ist fest in den Rahmen integriert und lässt sich nicht entnehmen. Für Käufer ohne Steckdose am Abstellort ist das ein relevantes Ausschlusskriterium. Dazu kommt, dass das S6 zwar solide lädt, aber keineswegs schnell. Eine Ladung von 0 auf 100 Prozent dauert rund 6 Stunden und 30 Minuten – das ist funktional, aber nicht zeitgemäß.

Reichweite in der Praxis
Offiziell gibt VanMoof eine Reichweite von 60 bis 150 km an. Diese Spannbreite ist realistisch, hängt jedoch stark vom Fahrprofil ab. In unserem Test haben wir über 10 km gefahren und den Verbrauch anschließend hochgerechnet – bei hoher Unterstützung und regelmäßiger Nutzung des Boost-Buttons landen wir bei einer praxisnahen Reichweite von 50 bis 60 km.
Hältst du dich zurück und verzichtest auf den Boost, kann das S6 deutlich effizienter sein. Bei normaler Fahrweise sind bis zu 140 km möglich. Realistisch ist im Alltag jedoch ein Wert von etwa 100 km, wenn du die Boost-Funktion gelegentlich nutzt.
Sinkt der Akkustand zu stark, schaltet das S6 in den sogenannten Limp Mode. In diesem Modus reduziert das Bike die Motorleistung drastisch, um die Elektronik zu schützen und eine Tiefentladung zu verhindern. Fahren kannst du dann zwar noch, aber die Unterstützung fällt spürbar ab.
Unterm Strich liefert das VanMoof S6 im Bereich Reichweite & Akku ein überzeugendes Ergebnis. Trotz fest integriertem Akku und vergleichsweise langer Ladezeit erreicht es in unserem Bewertungssystem starke 88 % – ein hervorragender Wert für ein rein städtisch ausgelegtes E-Bike.
Verliert das VanMoof S6 wichtige Punkte beim Komfort?
Beim Thema Komfort geht VanMoof mit dem S6 einen klaren Weg: weniger Federung, mehr Einfachheit. Auf dem Papier klingt ein E-Bike ohne jegliche Federung erst einmal unkomfortabel, in der Praxis überrascht das S6 aber positiv. Vor allem der Sattel ist extrem bequem und sorgt selbst auf längeren Fahrten für eine entspannte Sitzposition.

Das VanMoof S6 wird in einer Einheitsgröße für Fahrer zwischen 165 und 210 cm angeboten. Ich bin 178 cm groß und hatte im Test eine sehr angenehme, natürliche Sitzposition. Der Lenker lässt sich zwar nicht in der Höhe verstellen, doch die grundlegende Geometrie passt für den vorgesehenen Einsatzbereich als City-E-Bike sehr gut.
Der runde Lenker trägt viel zur Ergonomie bei. Durch seine Form sitzt du automatisch mit relativ geradem Rücken, ohne permanent nach vorne gekrümmt zu sein. Das ist gerade für Pendlerstrecken im Stadtverkehr ideal. Auch die Griffe konnten im Test überzeugen: Die Gummierung bietet guten Halt, rutscht nicht und fühlt sich angenehm wertig an.

Bedienungstechnisch hat VanMoof vieles richtig gemacht. Alle wichtigen Knöpfe – insbesondere Boost-Button und Steuerung der Unterstützung – lassen sich intuitiv und ohne Verrenkungen erreichen. Besonders cool ist in diesem Zusammenhang die Halo Bar, die direkt am Lenker die aktuelle Unterstützungsstufe und den Akkustand anzeigt. So hast du während der Fahrt alle relevanten Infos im Blick, ohne auf ein externes Display oder das Smartphone schauen zu müssen.
Trotz dieser Pluspunkte bleibt ein entscheidender Kritikpunkt: Die fehlende Federung. Weder vorne noch hinten gibt es eine Dämpfung. Wer ein E-Bike für lange, gemischte Strecken oder schlechte Wege sucht, ist mit dem S6 daher nur bedingt glücklich. Spätestens bei dauerhaftem Kopfsteinpflaster oder schlechten Radwegen merkst du, dass hier eben kein Tourenrad, sondern ein klar auf Stadt optimierter Commuter unterwegs ist.
Auf der Habenseite stehen jedoch die großen und breiten Reifen, die das VanMoof S6 zu einem echten City-Cruiser machen. Viel Luftvolumen, stabile Karkasse und eine angenehme Abrollcharakteristik sorgen für ausreichend Komfort im urbanen Alltag. Solange du dich überwiegend auf asphaltierten Straßen bewegst und Kopfsteinpflaster eher die Ausnahme ist, fährt sich das S6 sehr angenehm, sicher und kontrolliert.
In der Gesamtwertung kommt das VanMoof S6 im Bereich Komfort & Ergonomie auf solide 82 %. Für ein ungefedertes City-E-Bike ist das ein sehr guter Wert – mit klarer Ausrichtung auf den urbanen Einsatz und kurze bis mittlere Pendelstrecken.
Gute Ausstattung trifft auf Minimalismus im VanMoof S6 Test
Bei der Ausstattung konzentriert sich VanMoof auf das, was im urbanen Alltag wirklich zählt: Sicherheit, praktische Details und ein stimmiges Gesamtpaket ohne unnötigen Schnickschnack. Besonders die sicherheitsrelevanten Komponenten und der Lieferumfang zeigen deutlich, dass das S6 als echtes City-E-Bike konzipiert wurde.
Das absolute Highlight sind die integrierten LED-Lichter. Sie sitzen direkt im Rahmen, sind optisch ein Traum und prägen den charakteristischen VanMoof-Look. Kein anderer Hersteller schafft es, Beleuchtung so nahtlos in das Design eines E-Bikes einzubinden.

Allerdings muss man auch sagen: wirklich hell sind die Lichter nicht. Offizielle Angaben zur Leuchtkraft gibt es nicht, doch bei früheren VanMoof-Modellen lag die Beleuchtungsstärke bei rund 50 Lux – und diesen Wert nehmen wir hier ebenfalls an. Für die Stadt reicht das absolut, wer jedoch häufig auf unbeleuchteten Wegen, im Wald oder außerhalb der Stadt unterwegs ist, sollte über ein zusätzliches Frontlicht nachdenken.

Ebenfalls positiv: Schutzbleche gehören beim S6 zum Serienumfang. Kein Plastik, kein Kirmeskram – sondern hochwertige Metallteile, die hervorragend verarbeitet sind und dem Bike einen edlen Look verleihen. Zudem bietet VanMoof passende Gepäckträger an, die separat erhältlich sind. Unser Testbike war ohne Gepäcksystem unterwegs, aber die Option ist sinnvoll für Pendler, die Taschen oder Einkäufe transportieren möchten.
Auch ein Ständer ist selbstverständlich verbaut – und zwar keiner dieser wackeligen Einsteigerständer, wie man sie von manch günstigem E-Bike kennt (Urtopia, Mokwheel Obsidian und andere lassen grüßen). Der Ständer des S6 steht stabil, wirkt wertig und passt zum hochwertigen Gesamtbild.

Was dir vielleicht auffällt: ein klassisches Display fehlt. Die Steuerung erfolgt über die App und die sogenannte Halo Bar, die dir während der Fahrt Unterstützungsstufe und Akkustand anzeigt. Eigentlich wollte ich dir Bilder von der Smartphone-Installation zeigen, doch das war nicht möglich, da du hier die Bilder aus dem iPhone siehst 😉. Fairerweise muss man sagen: Die App ist exzellent, intuitiv und mit deutlich mehr Funktionen ausgestattet als viele Standard-Displays anderer Hersteller.

Neu ist außerdem ein USB-Port – allerdings nicht für dein Smartphone, sondern für den Fachhandel. Darüber können Techniker Diagnose- und Wartungstools anschließen. Und ja, VanMoof arbeitet inzwischen wieder mit ausgewählten Partnern zusammen, sodass Wartung und Reparatur möglich sind. Die Auswahl ist aber noch überschaubar und Service ist ausschließlich dort verfügbar.

Wie es sich für ein City-E-Bike gehört, sind außerdem Reflektoren bereits vollständig integriert. Damit erfüllt das S6 alle relevanten Anforderungen für den Straßenverkehr – ohne dass du Zubehör nachrüsten musst.
Unterm Strich zeigt sich: Das VanMoof S6 ist in puncto Ausstattung erstaunlich komplett, durchdacht und hochwertig umgesetzt. Besonders das Beleuchtungskonzept, die Schutzbleche und die Bedienlogik über Smartphone und Halo Bar setzen sich deutlich von vielen Wettbewerbern ab. Kein Wunder, dass wir im Bereich Ausstattung eine Top-Bewertung von 92 % vergeben konnten.
GPS, Theft Proof Service und Kicklock – ist das VanMoof S6 wirklich so sicher?
Beim Thema Sicherheit zeigt das VanMoof S6, dass moderne E-Bikes längst mehr sind als nur Fahrräder mit Motor. Das S6 kombiniert klassische Komponenten wie Bremsen und Reflektoren mit smarten Features, die man in dieser Form nur selten findet – und genau das macht den Unterschied im Alltag.
Beginnen wir mit den Bremsen: Das S6 hat im Test hervorragende Werte geliefert. Sowohl vorne als auch hinten liegen die Bremswege in einem Bereich, der für ein City-E-Bike dieser Gewichtsklasse überdurchschnittlich gut ist.
Folgende Bremswerte konnten wir unter nicht ganz perfekten Bedingungen im Spätherbst erzielen:
In Kombination mit dem tiefen Schwerpunkt und der sehr stabilen Geometrie vermittelt das S6 jederzeit ein sicheres Fahrgefühl – auch bei spontanen Ampelstarts oder in hektischen Verkehrssituationen.
Ein cooles Sicherheitsmerkmal ist das Always-On-GPS-Tracking. VanMoof geht hier weiter als viele Konkurrenten: Das Bike lässt sich nicht nur über die hauseigene App orten, sondern ist zusätzlich in Apple Find My integrierbar. Zuletzt konnte uns dieses Feature auch beim Egret GT überzeugen. Damit wird das VanMoof quasi Teil deines Apple-Ökosystems – du kannst es wiederfinden wie AirPods oder ein iPhone. Für ein urbanes Pendler-E-Bike ist das kaum zu übertreffen.
Damit nicht genug: Das S6 verfügt über die neue Theft Protect-Funktion. Sollte dein Bike geklaut werden, meldest du dies in der App und bei der Polizei. Anschließend erhältst du einen Tracking-Link und die Bike Hunter starten mit der Suche. Sollte das VanMoof nicht binnen von 48 h auftauchen, erhältst du ein neues Modell. Beachte hier die Kosten von 150 € im Jahr oder 390 € für drei Jahre.
Ein weiteres Herzstück ist das überarbeitete Kicklock. Per Fußdruck wird das Rad verriegelt; du brauchst keinen Schlüssel und kein separates Schloss. Entfernt jemand das Bike trotz Verriegelung, greift sofort der integrierte und laute Alarm. Diese Kombination aus mechanischer Sperre und digitalem Schutz gehört aktuell zu den modernsten Lösungen auf dem Markt.
Insgesamt hervorragende Sicherheitsfunktionen
Durch Kick-Lock, GPS und Apple Find My bietet das VanMoof für ein e-Bike hervorragende Sicherheits-Funktionen. Ergänzend dazu kannst du die Theft Proof von VanMoof hinzubuchen – diese ist vergleichbar mit einer E-Bike-Versicherung. Mit 150 € sind die Kosten hier vergleichbar hoch. In unserem Vergleich der besten E-Bike-Versicherungen erhältst du einen hochwertigen Schutz bereits zu günstigeren Konditionen.
Auch das Thema Witterungsresistenz hat VanMoof im Griff: Mit IPX6-Schutz bleibt das S6 selbst bei starkem Regen voll funktionsfähig. Damit eignet es sich ideal für Ganzjahrespendler, die ihr Bike bei jedem Wetter nutzen. Hier könnte gerade bei Glätte und Schnee die Bereifung zum Problem werden – das können wir aber noch nicht verbindlich bestätigen.
Die Verkehrssicherheit ist ebenfalls gewährleistet: Reflektoren nach StVZO sind bereits vollständig integriert, sodass das S6 direkt ab Werk straßentauglich ist – ohne Zubehörkauf.
In Summe liefert das VanMoof S6 ein außergewöhnlich starkes Sicherheitskonzept. Smarte Ortung, Alarmfunktionen, selbstständige Wegfahrsperre, das robuste Kicklock-System und eine hohe Bremsperformance ergeben ein Paket, das aktuell kaum ein anderes City-E-Bike erreicht. Mit einer Bewertung von 90 % bestätigt sich das auch in unserem Test – ein herausragender Wert für ein urbanes Pendler-Bike.
Die Stärken und Schwächen des VanMoof S6 im Überblick
Das VanMoof S6 hinterlässt im Test einen starken Eindruck und positioniert sich klar als modernes, smartes City-E-Bike. Besonders im urbanen Umfeld spielt es seine Vorteile voll aus – sowohl technisch als auch optisch. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die man vor dem Kauf beachten sollte. Hier sind die wichtigsten Stärken und Schwächen auf einen Blick:
- Modernes, zeitloses Design
- Hochwertige Verarbeitung
- Hervorragende Integration der App
- Sehr leiser Motor
- Sehr bequem und ergonomisch
- Boost-Taste für starkes Beschleunigen
- Gute Automatikschaltung
- Verbessertes Kick-Lock mit Alarm
- Theft-Protect als optionaler Schutz
- Keine Federung vorhanden
- Akku weiterhin fest integriert
- Lange Ladezeit von bis zu 6,5 h
- Nur wenige Partnerwerkstätten
- Vorderradmotor kann Traktionsprobleme haben
- Beleuchtung nur durchschnittlich
- Nur eine Rahmengröße vorhanden
Fazit: Das VanMoof S6 ist eine gute Weiterentwicklung
Das VanMoof S6 ist kein E-Bike für jeden – aber für die Richtigen ist es eines der besten urbanen Bikes, die man aktuell kaufen kann. Design, Verarbeitung und das gesamte Bedienkonzept sind auf einem Niveau, das viele Wettbewerber so schlicht nicht erreichen. Wer Wert auf moderne Konnektivität, smarte Features, ein aufgeräumtes Erscheinungsbild und ein extrem dynamisches Fahrgefühl legt, wird mit dem S6 sehr glücklich.
Natürlich hat das Bike seine Eigenheiten. Die fehlende Federung, der fest verbaute Akku und die im Vergleich eingeschränkten Servicepartner sollte man kennen, bevor man den Kauf tätigt. Wer damit leben kann, bekommt allerdings ein E-Bike, das sich im Stadtverkehr wie ein technologisches Statement anfühlt: schnell, leise, intuitiv und optisch unverwechselbar.
Für Pendler mit Steckdose am Abstellort, einem Faible für gutes Design und dem Wunsch nach einem wartungsarmen, smarten Alltagsbegleiter ist das VanMoof S6 eine hervorragende Wahl. Es ist kein typisches „Von-der-Stange“-E-Bike, sondern ein Gerät, das seine eigene Identität hat – und genau das macht den Reiz aus.
Wenn du ein City-E-Bike suchst, das nicht nur fährt, sondern begeistert, dann ist das VanMoof S6 definitiv ganz weit oben auf deiner Liste.




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